Zwetschgen-Tarte mit Kürbiskern-Streusel

Nachdem ich die letzten Wochen aufgrund der Hitze den Ofen nicht anwerfen wollte, habe ich heute mal wieder einen Rundumschlag in der Küche gemacht.
Zum Kuchenbacken habe ich mich quasi selbst gezwungen, denn am Samstag hatte ich bei meinem Lieblings-Farmer „Billy“ eingekauft und spontan Zwetschgen mitgenommen. Als dann vorgestern eine Freundin erzählte, sie habe Zwetschgenkuchen gebacken und noch Teig übrig, den ich gerne haben könne, hatte ich dann wirklich keine Ausrede mehr.
Also habe ich gestern Morgen nach der Koffein-Grundversorgung den Ofen angeworfen und bei dieser Gelegenheit gleich noch Ofenkartoffeln gebacken, denn die Erdknollen mussten auch mal langsam weg.
Ofenzwetschgen für einen ausgefallenen Salat habe ich auch gleich noch mitgebrutzelt. Den Salat wird es hier kommende Woche geben.

„Die Naschkatze ist wieder aktiv!“ jubelte Naschkater, als er nach Hause kam und das ganze Essen sah. Er hat ja Recht, in den letzten Wochen war ich ziemlich faul, was Küchenaktivitäten anging.
Dafür gibt es jetzt mal wieder eine saisonale Nascherei und kommende Woche gleich noch mal!
Für 1 Tarte 10×35 cm:
250 g Dinkelmehl 630
50 g Puderzucker
150 g Butter
1 Ei
abgeriebene Schale von ½ Bio-Zitrone
Salz
12–15 Zwetschgen, entsteint und geöffnet
40 g Kürbiskerne, fein gemahlen
3 TL Rohrzucker
Das Mehl mit dem Puderzucker, der Butter und 1 Prise Salz (am besten in der Küchenmaschine) zu feinen Bröseln verarbeiten. Das Ei und den Zitronenabrieb dazugeben und kurz verarbeiten, bis sich alles zu einem Teig verbindet.
Den Teig in einen tiefen Teller legen und mit einem Teller abdecken (oder in Frischhaltefolie wickeln) und kühl stellen. Nach etwa 30 Minuten weiterverarbeiten.
Den Ofen auf 180 °C vorheizen.
Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche 3–4 mm dick ausrollen und die leicht gefettete Form damit auskleiden. Den überstehenden Teig am Rand abschneiden.
Den Boden mit einer Gabel mehrmals einstechen und dann ca. 10 Minuten vorbacken.
In der Zwischenzeit den Teigrest zügig mit den gemahlenen Kürbiskernen sowie dem Zucker verkneten. Falls die Mischung zu trocken ist, noch ein wenig Wasser zufügen.
Die Zwetschgen möglichst dicht auf den vorgebackenen Teig setzen und erneut in den Ofen schieben. Nach 5–10 Minuten die Streuselmasse darauf verteilen und die Tarte fertig backen – noch etwa 10 Minuten, bis Rand und Streusel goldgelb sind.
Abkühlen lassen, aus der Form lösen und genießen.

Viel Freude beim Nachbacken und Vernaschen!
Habt eine fabelhafte Sommerzeit (ist sie nicht immer viel zu schnell vorbei?) und genießt sie in vollen Zügen!
Eure Judith



Diese Woche hat sich Naschkater Zwetschgenkuchen gewünscht. Da ich für seinen Geburtstagskuchen keine Zwetschgen mehr bekommen hatte, gab es zwei Mal Kuchen.

Diese Woche hatte mein Naschkater ganz schlimmen Käsekuchenhunger. Und als ich mit leiser Wehmut feststellte, dass nun unleugbar der Herbst begonnen hat, wollte ich unbedingt noch mal mit Zwetschgen backen, bevor diese Saison – wie schon der Sommer – zu Ende geht. Bei schönstem Frühherbstwetter schnappte ich meine große Stofftasche und spazierte auf den kleinen nachmittäglichen Wochenmarkt. Die Luft war in der Sonne noch ganz schön warm, dafür dass es nachts schon so empfindlich abkühlt und oft nach Laub und feuchter Erde riecht.

Gestern kochte mein Naschkater Spaghettini Bolognese, denn wir hatten mal wieder Fleischeslust. Im Rezept stand, das Gemüse solle man mit Butterschmalz andünsten und da erinnerte ich mich an die kleine gelbe Dose hinten unten im Kühlschrank. Normalerweise nehmen wir Rapsöl oder Olivenöl zum Kochen, seltener auch mal Butter. Meine Oma nahm für alles Gebratene Butterschmalz und allein sein Duft ist für mich untrennbar verbunden mit meinen Ferienbesuchen bei Oma und Opa. Ich parkte meine Nase über dem Schmalz, schloss selig die Augen und war mit einem Einatmen wieder in meiner Kindheit und in Omas Küche. Gerüche sind bei mir intensive Anker, sie rufen sofort Erinnerungen wach. Diesmal kamen Erinnerungen an
Als Naschkater dann noch ein Kilo Zwetschgen vom Einkauf mitbrachte, lag auf der Hand, was heute in der Küche entstehen würde – und so gibt es heute Omas Zwetschgenkuchen mit Hefeteig, von mir durch Mandelzimtstreusel bereichert, und aus der zweiten Hälfte Hefeteig Pfälzer Dampfnudeln mit Salzkruste. So machte Oma das immer in der Zwetschgen- oder Apfelzeit: Sie machte aus der einen Hälfte Teig einen Kuchen, aus der zweiten Dampfnudeln und dann schwelgten wir im doppelten Naschkatzenglück.
Die
Omas Hefeteig ist wunderbar saftig und locker, außen gebräunt und innen weich. Die Zwetschgen sind noch etwas sauer, da tun ihnen die Streusel gut und wer mag, gibt noch einen Hauch Zucker oder Puderzucker obendrauf. Wem die Mandelstreusel zu „experimentell“ auf diesem Klassiker sind oder sie nicht mag, der kann sie weglassen oder normale Mehlstreusel (mit Zimt) machen.
Habt ihr schon mit Zwetschgen gebacken dieses Jahr und habt ihr da auch ein Familienrezept? Beim heutigen Regenwetter kann man ja mal wieder unbeschwert backen, ohne die Wohnung allzu sehr aufzuheizen und ein guter Kuchen hilft gegen graue Wolken doch am allerbesten! =)