Food and the City – 2 Wochen in New York (Teil 1)


new-york-20167Am Samstag sind Naschkater und ich aus dem Big Apple zurückgekehrt. New York – die Stadt, die nie schläft, war für uns zwei Wochen Zuhause und hinterlässt uns neben zahlreichen schönen Urlaubserinnerungen und kulinarischen Eindrücken auch – Schlaflosigkeit. Der Jetlag haut ganz schön rein. Nach nunmehr vier Tagen klappt es immer noch nicht mit dem Einschlafen vor 2 Uhr nachts und meine Wenigkeit hat sich noch eine Erkältung importiert. Das Schlimmste ist aber überstanden und endlich finde ich die Zeit und Energie, euch von unseren Erlebnissen zu erzählen. Ich merke jedoch gerade, dass wir so viel gesehen und gegessen haben (zum Glück gab es einen Fitnessraum in unserem Haus *hust*), dass ich besser zwei Beiträge daraus mache. Hier also mal Teil 1. =)

Meine To-eat-Liste war lang und ich habe nicht alles geschafft, was ich vorhatte. Allerdings fanden wir auch Dinge, die nicht geplant waren, denn Essen und tolle Locations gibt es an jeder Ecke. Schon am zweiten Tag liefen wir zufällig am SprinklesATM vorbei, wo man rund um die Uhr Cupcakes aus einem Automaten kaufen kann. Der Preis beträgt allerdings stolze 4,50 Doller pro Stück. Da wir noch unterwegs waren, verzichteten wir. Ein Mann, der vor unseren Augen einen Cupcake kaufte, verabschiedete sich mit den Worten: „It´s worth every penny (Jeden Cent wert)“. Vielleicht teste ich nächstes Mal, ob er Recht hat.new-york-20165

Cupcakes gab es jedoch trotzdem für uns: Aus der berühmten Magnolia Bakery, die etwas schwierig zu finden ist, denn sie ist im Kaufhaus Bloomingdale´s untergebracht. Bekannt wurde die Magnolia Bakery durch eine Szene aus Sex and the City und wahrscheinlich löste sie damit auch einen landesweiten Cupcake-Trend aus, der zu deren heutigen Bekannt- und Beliebtheit führte. Auch den Red Velvet Cake soll sie wieder salonfähiger gemacht haben. Ein weiteres Highlight im Sortiment: Der Banana Pudding. Wir kosteten drei Cupcakes (Red Velvet, Carrot und Schoko mit Mokkacup) sowie den Pudding. Letzteren fand ich sehr lecker, eine sahnig-süße Sünde für Naschkatzen. Die Cupcakes sind ebenfalls sehr gut, allerdings fand ich sie nicht herausragend. So etwas ist wie immer einfach Geschmackssache, denke ich.new-york-2016

Wer in New York wirklich richtig guten Kaffee möchte, der sollte natürlich an den tausenden Starbucks-Filialen vorbei gehen und die Kaffee-Nischen suchen. Einen genialen Cappuccino fand ich im Chelsea Market, wo man Essen aus aller Welt bestaunen und kosten kann. Dort gibt es Ninth Street Espresso und absolut empfehlenswerten Cappucino zum für New Yorker Verhältnisse günstigen Preis!
Ebenfalls großartigen Kaffee bekam ich bei Roasting Plant in Greenwich, wo man auch noch eine kuriose Raumgestaltung bestaunen kann: Aus Röhren an der einen Wand werden durch kleine „Pipelines“ und Druckluft die gerade benötigten Kaffeeportionen zu den Maschinen transportiert, dort frisch gemahlen und zu wunderbaren Espressi oder Capuccini verarbeitet.new-york-0316

Direkt dort, ein paar Häuser weiter, bietet eine der „Two Boots Pizza“- Filialen die meiner Meinung nach beste Pizza New Yorks an. Schon bei meinem ersten Besuch war ich begeistert vom unglaublich dünnen, knusprigen Teig und dem aromatischen Belag. Auch Veganer kommen dort auf ihre Kosten und ich kann die vegane Variante auch Nicht-Veganern sehr empfehlen! Wenn ihr in NY Pizza essen wollt – lasst alle Fast Food Ketten links liegen und geht zu Two Boots Pizza.new-york-20163

Oder nach Little Italy, da findet ihr in den zahllosen italienischen Restaurants sicher auch viel gutes authentisches italienisches Essen. Wir sind nur durchs Viertel gestreift – es ist ja leider nicht immer Essenszeit, so gern man in dieser Stadt auch jede Stunde etwas essen können möchte. =) An Little Italy schließt sich Chinatown an und verdrängt Italien offenbar auch immer mehr, da sich die Chinesen in den letzten Jahren stark ausgebreitet haben. Viele Straßenzüge versetzen einen aber immer noch ans Mittelmeer. Da duftet es nach Knoblauch, Pasta und Pizza, es gibt frischen Mozzarella zu kaufen und die Häuser tragen die Farben Grün, Weiß, Rot. Beide Viertel sind auf jeden Fall spannend, denn da gibt es viel Authentisches zu bestaunen. Wir sahen chinesische Kräuterlädchen, Marktstände mit exotischen, uns unbekannten Früchten und Fischläden, die genau so auch in China stehen könnten.new-york-20162

Zahlreich vorhanden schienen in New York auch Gebäude, die den Namen des Präsidentschaftsanwärters Trump tragen. Wir sahen mindestens vier Gebäude, darunter natürlich den Trump Tower. Dort kann man nicht nur das golden blitzende Innere betrachten, sondern auch (bei Starbucks – where else?) eine Kaffeepause einlegen. Das Heißgetränk der Wahl genießt man am besten auf der Terrasse des Towers, die angenehm ruhig ist. In vielen New Yorker Gebäuden gibt es so genannte POPS (Privately owned public spaces), die für alle zugänglich sind. Im Trump Tower angeblich sogar zwei – die eine Gartenterrasse war allerdings gesperrt… Es heißt, der Hausbesitzer teilt seinen space nicht so gerne mit allen. Umso intensiver haben wir die offene Dachterrasse genossen – und empfehlen sie jedem nachdrücklich weiter! ;)new-york-20161

Soviel für heute von New York – im zweiten Teil erzähle ich euch noch von Heißen Hunden, meiner neuen Liebe Pastrami, einem Zwischenstopp im Corona Park in Queens, einem Burger Insider Tipp und dem kleinen Café Astor in Astoria.

Ich hoffe, die kleine Reise durch Manhattan hat euch Spaß gemacht.
Habt noch schöne und genussvolle Spätsommertage!
Eure Judithnew-york-20166Blick von unserer Dachterrasse auf Manhattan




Kulinarische Abenteuer in den USA, Teil 2: New York


So, ihr Lieben!
Wie versprochen geht es weiter mit meinem Reisebericht! New York ist noch nicht erschöpft, ich habe noch ein paar weitere kulinarische Entdeckungen zu bieten.

New York 0312Vielleicht kennt ihr „Crocodile Dundee“ mit Paul Hogan? Zwei Filme aus den 80ern, einen dritten etwas neueren Datums gab es später auch noch. Die beiden älteren sind herrlich abenteuerliche Komödien mit wenig Tiefgang aber umso mehr Unterhaltungswert und wenn Mick „Crocodile“ Dundee aus dem australischen Nirgendwo in die Metropole NY kommt, lässt ihn die weltgewandte Reporterin Sue Hot Dog essen, als Rache für den ihr im Outback vorgesetzten gegrillten Leguan. Wie ihr Begleiter damals kommentiert sie nach seinem ersten Bissen: „Man kann davon leben- aber es schmeckt beschissen“.
Fragt mich nicht warum, aber diese kleine Szene hat sich mir eingeprägt und so stand am nächsten Tag auf unserer To-do-Liste: unbedingt einen Hot Dog probieren. Wenn man schon einmal in NY ist, muss das ja auch einfach sein, fanden wir. Es gibt überall kleine fahrbare Buden am Straßenrand, die Hot Dogs, Bagels, Kaffee oder Obst anbieten und schnell hatten wir unser „Mittagessen“ gefunden. Der Hund wurde garniert mit Zwiebeln und Sauerkraut, welches einer Pfälzerin jetzt zwar wirklich nicht fremd ist, mir in dieser Kombination jedoch fragwürdig vorkam.
Wie es mir dann schmeckte? Wir hatten Hunger, das kam dem Dog bei der Beurteilung sicher zugute. Das Filmzitat musste ich nicht bemühen, aber es war doch weit entfernt von umwerfend. Einmal im Leben reicht, entschied ich jedenfalls nach dieser Kostprobe amerikanischer Esskultur.

USA19Ein richtiges Essen musste also auch noch her und wir machten uns auf nach China Town, wo wir hofften, etwas frischeres und gesünderes zu finden, nachdem der Heiße Hund uns frozen cats/ durchgefrorene Naschkatzen ^^ (dieses Wortspiel konnte ich mir jetzt nicht verkeifen/ es war sooo kalt!) nicht überzeugt hatte.
Entweder liefen wir durch die falschen Straßen oder China Town entsprach einfach nicht unseren Erwartungen, jedenfalls fanden wir keine Unmengen roter Lampions oder Straßenzüge voller bunter, kitschiger Geschäfte, unterbrochen von chinesischen Garküchen. Nur wenige asiatische Spuren in Architektur und Verzierung kamen uns unter die Näschen.
Nach kurzem Suchen in ein paar Seitenstraßen entdeckten wir aber ein vietnamesisches Restaurant das uns ansprach und gleich darauf konnten wir uns an heißem Tee aufwärmen, der ungefragt serviert wurde und bekamen herrliche Sommerrollen mit Gemüse, Shrimps und Erdnusssauce und danach eine Schale herzhaften Gemüse- Tofu- Eintopf. Danach war die Welt wieder in Ordnung.
Obwohl wir gehört hatten, dass man in China Town nicht gut essen kann, haben wir also das Gegenteil erfahren (zwar beim Vietnamesen, aber was soll´s!?) und können diese Information so nicht bestätigen. Und wenn ihr mal nach New York kommt, habt ihr ja vielleicht mehr Glück und entdeckt das „typische“ China Town mit bunten Klischeestraßen- sofern es existiert.NY_Two Boots Pizza (2)Eigentlich wollten wir nur zu einer bestimmten Ecke des Central Parks in der Upper West Side und von dort aus auf die Suche nach den Figuren aus Alice im Wunderland gehen. Wir stiefelten jedoch auf der falschen Seite aus der U-Bahnstation und unsere suchend umherschweifenden Blicke fanden – Two boots Pizza!
Die bunte Fassade des Ladens war unübersehbar und so standen wir gleich darauf verzückt inmitten knalliger Farbigkeit im Stil der 60er Jahre. Türkis und Rot dominieren den Raum, aber insgesamt ist einfach alles fröhlich bunt. An der Wand hängen John Lennon und Yoko Ono, neben der Theke steht ein Sessel mit Kuhfellbezug.
Und erst der Inhalt der Theke! Große dünne Pizzen mit knusprigem Boden und vielfältigem Belag wecken Verlangen! Glaubt mir, wir waren satt! Aber da konnten wir noch so satt sein – man muss dort einfach probieren. Wir entschieden uns für eine vegane Pizza „V for Vegan with daiya non dairy-cheese, artichokes, shiitakes, red onions“ und einem „criss-cross of basil and red pepper pestos“. Der Boden war so knusprig, wie er aussah (ich vermute Gries war im Spiel) und der Belag göttlich. Meine erste vegane Pizza war also ein umwerfendes Erlebnis, das mir eine dickbödige amerikanische Pizza sicher nicht beschert hätte.

NY_Two Boots Pizza (3)Two boots pizza entstand übrigens 1987 in NYs East village. Zwei indie filmmakers liebten Pizza, Bier und New Orleans und so wurde ihre Geschäftsidee geboren. Der Name beziehungsweise die zwei Schuhe stehen für die geografischen Formen von Italien und Louisiana. Den Pizzagenuss gibt es mittlerweile an vielen Orten der USA und wenn alle Läden so farbenfroh gestaltet sind, dürften sie für euch auch gut zu finden sein, wenn ihr danach sucht.

Soviel zum 2. Teil New York. Einen Tag kulinarischer Erlebnisse in der großen Stadt gibt es noch in Teil 3, dann geht es weiter ins sonnige Kalifornien…

Bis dahin wünsche ich euch eine genussvolle Zeit!
eure Judith