Ofen-Feto auf Tomaten-Zwiebel-Bett mit Winterportulak & Chicorée-Salat mit Apfel und Winterportulak


Neulich gab es auf der Farm Winterportulak. Bisher kannte ich den in dieser Größe nicht. Früher gab es bei uns in der Pfalz öfter mal Postelein – anderer Name, gleiches Kraut – der aber immer deutlich kleiner war als Billys Version.

Man kann den Portulak einfach unter anderen Salat mischen, aber ich fand ihn so hübsch, dass ich ihm ein bisschen mehr Raum geben wollte. Also wurde er über ein warmes Ofengericht gegeben und durfte außerdem einen Salat zieren.

Beide Gerichte sind so einfach und unkompliziert, dass ich sie heute mal in einen Beitrag zusammenfasse. Mit Feto habe ich ja in letzter Zeit öfter mal gekocht. Er ist eine etwas cremigere und vor allem fermentierte Version des Tofus, mit einem milden Geschmack, aber nicht so fad wie Naturtofu.

Hier habe ich ihn wie Feta gitterförmig eingeschnitten und im Ofen gebraten. Mit Knobiöl und fruchtigem Tomaten-Zwiebel-Bett eine tolle Proteinmahlzeit.

Den Salat könnt ihr zubereiten, wenn der Feto im Ofen ist. Schabzigerklee gibt mein Pa gerne an Krautsalat und ich mag den Geschmack sehr gerne. Allerdings ist er intensiv, also lieber erstmal weniger nehmen und messerspitzenweise nachwürzen. Ich finde, er verleiht Salaten ein gewisses Etwas.

Für 2 Portionen:
OFEN-FETO
1 Feto (z. B. von Taifun)
3 EL Olivenöl
2–3 Knoblauchzehen
6 getrocknete Tomaten, gehackt
½ Dose gehackte Tomaten oder 200 g Passata
2 frische Tomaten
1 große rote Zwiebel
Salz, Pfeffer
1 Handvoll Portulak
Sesam, geröstet

SALAT
2 große oder 3 kleine Chicorées
1 große Karotte, gestiftelt oder grob geraspelt
1 Apfel, fein gewürfelt
4 EL Joghurt (oder Sojagurt)
1 EL Apfelessig
1 EL Condimento bianco
2 EL Olivenöl
¼ TL Schabzigerklee
Kräutersalz, Pfeffer
2 Handvoll Winterportulak

Für das Ofengericht den Feto gitterförmig ein- aber nicht durchschneiden. 
In eine Auflaufform legen, das Öl mit dem gepressten Knoblauch verrühren und mit einem Löffelchen oder Silikonpinsel in das Gitter streichen, sodass der Feto überall Geschmack bekommt. Je 1 Prise Salz und Pfeffer darübergeben.
Die Tomatenwürfel oder die Passata um den Feto verteilen, die frischen Tomaten und die Zwiebel in Spalten schneiden und darübergeben.
Im Ofen bei 170 °C so lange backen (nach ca. 10 Minuten noch die getrockneten Tomaten auf dem Feto verteilen, sie verbrennen sonst vielleicht), bis die Tomaten und Zwiebeln gar sind, ca. 20 Minuten dürfte das dauern. Zum Schluss mit Sesam bestreuen und den Winterportulak darauf verteilen.

In der Zwischenzeit den Chicorée waschen, 6 oder 10 äußere Blätter beiseitelegen (siehe Foto, für die Deko) und den Rest in feine Streifen schneiden. In einer Schüssel mit Karotte, Apfel und den Zutaten fürs Dressing mischen.
Den angemachten Salat auf 2 flache Schalen verteilen.
Den Portulak über den angerichteten Salat geben, oder etwas verspielter einige Blätter bündeln und die Stiele locker verknoten. Diese Bündel dann zwischen die ganzen Chicorée-Blätter legen. Übriges Dressing aus der Schüssel darüber verteilen.
Falls vorhanden, kann man noch etwas gerösteten Sesam über den Salat streuen – eine Prise Knusper schadet ja nie.

Zu beiden Gerichten passt ein gutes Brot – eine Focaccia, Baguette, was immer ihr mögt.

Lasst es euch schmecken und habt eine genussvolle Zeit!
Eure Judith




Smashed Radieschen-Salat asiatisch


Ich melde mich zurück aus der Italien-Reise-Pause. Vier Wochen war ich in meinem Lieblingsland unterwegs. Hier wird auf jeden Fall noch ein kleiner Bericht dieser wundervollen Zeit folgen.

Was ich am meisten vermisst habe, war meine gewohnte Ernährung, bzw. mehr Gemüse, Salat und frisches Obst. Zurück im Alltag genieße ich jetzt bunte Salate mit bitteren Herbstsorten und viel bunten Zutaten von meinem Lieblingsfarmer. Heute gibt es einen Smashed Radieschen-Salat mit asiatischen Aromen. Die Grundidee flimmerte mir bei facebook über den Bildschirm. Leider weiß ich nicht mehr, bei wem ich sie gesehen hatte.

Der Kühlschrank war eh leer, also ging es am Samstag direkt zur Farm, um Frischfutter zu kaufen. Da lagen herrliche Radieschen und schrien geradezu nach so einem Salat. Er ist super einfach gemacht und sooo lecker! Scharf, umami, süßlich, knackig – alles dabei. Und beim Smashen mit dem Nudelholz oder Fleischklopfer könnt ihr Alltagsfrust abbauen. Nur nicht zu arg zuschlagen, sonst sind sie Matsch.

Für 2 Portionen:
300 g Radieschen, geputzt
1 EL Sojasauce
1 EL Sesamöl
1 EL Apfelessig
1 EL Ahornsirup
½ TL Sambal Oelek
1 Knoblauchzehe, gerieben
1 Frühlingszwiebel, das Grün in feine Streifen geschnitten
1 EL Sesam, geröstet
1 gr. Prise Chiliflocken

Die Radieschen auf ein Brett legen und ein, zwei Mal mit dem Nudelholz draufschlagen, bis sie aufplatzen. Große dürfen auch in zwei Hälften zerreißen.

Alle anderen Zutaten zu den Radieschen in eine Schüssel geben, gut verrühren und optimalerweise eine Weile ziehen lassen.

Am besten macht ihr gleich die doppelte Menge. Der Salat schmeckt gezogen sicher noch besser, aber viel übrigbleiben wird vermutlich nicht…

Draußen war es schon fast dunkel, als ich den Salat fertig hatte, also war schönes Fotografieren nicht mehr drin. Und nach dem ersten Bissen wollten wir unbedingt alles auffuttern, also gibt es nur ein Küchenfoto vom Salat.

Auf meinem Telegram-Kanal und bei Instagram findet ihr noch ein Video von der Zubereitug. Ich bin ja nicht wirklich der Videomensch und null bewandert im Filmen, aber diese Zubereitung ist so einfach, dass ich mich mal ans Videodokumentieren gewagt habe. :)

Viel Freude beim Nachmachen und Vernaschen!

Eure Judith




Freekeh-Salat mit Pesto-Mozzarella & Mini-Tomaten auf Tomaten-Carpaccio


Letztes Wochenende habe ich es mal wieder auf die Farm geschafft. Nachdem ich das Wochenende davor von Freitag bis Sonntag mit einer Freundin eine Hochzeit bekocht hatte, konnten wir fast eine Woche Reste essen.Aber passend zum Freitag war der Kühlschrank leer und konnte mit Frischware aufgefüllt werden.

Obwohl das Sommerwetter ja weiterhin auf sich warten ließ, gab es wunderbare Tomaten. Für mich DIE Sommerfrüchte – ich könnte sie täglich essen in allen Variationen!

Billy gab mir noch eine Schale Mini-Tomaten mit – die sind wirklich fingernagelgroß! Zum Teil auch nur so mini wie ein Frauen-Kleiner-Finger-Nagel oder kleiner. Perfekt also für einen Getreidesalat wie Bulgur oder Freekeh. Das wollte ich seit Jahren mal ausprobieren, hatte es in der Kammer stehen, aber nie gekocht. Billys Idee, einen Bulgur mit seinen Tomaten zu machen, brachte mich auf den Freekeh.

Freekeh ist unreifer, grüner Weizen, der geröstet und getrocknet wird. Man kocht ihn in Wasser weich und kann ihn dann wie Bulgur, Couscous oder auch Reis verwenden – in Salaten, als Beilage oder was auch immer. Er roch etwas ungewohnt, vermutlich durch die Röstnote, aber nach dem Kochen schmeckte er sehr gut.

Dieser Salat ist meine Interpretation von Tomate-Mozza in Salatform. Die Menge ergibt eine leichte Hauptspeise für 2 Personen.

Ich hatte nach einem Rezept aus einem Buch 220 g Freekeh in 750 ml Wasser gekocht, was sehr viel ergab, da er stark aufquillt. Ich habe nicht mal die Hälfte für den Salat verwendet, also denke ich, könnt ihr auch 100 g trockenen Freekeh kochen für diesen Salat. Außer ihr wollt noch Reste haben. Im Kühli hält sich das sicher einige Tage und kann für weitere Salate oder als Beilage oder in einer Gemüsepfanne verwendet werden.

Wer das Gericht veganisieren möchte, nimmt veganen „Joghurt“ und Feto (fermentierten Tofu) statt Mozzarella.

Für 2 Portionen:
150 g gekochter Freekeh
150 g Mozzarella, gewürfelt
1 Handvoll (10 g) Basilikum
10 g Olivenöl
½ TL Orangenblütenwasser
1 Stück eingelegte Cedri
(oder 1 Stück Zitronenschale)
50 g Joghurt
100 g Mini-Tomaten
1–2 größere, reife Tomaten
1 Schalotte

[Den Freekeh mit dem Wasser aufkochen, dann auf mittlerer bis kleiner Stufe zugedeckt ca. 30 Minuten köcheln lassen, bis er weich ist. Das übrige Wasser abgießen und den Freekeh abspülen und abtropfen lassen.]

Die Mozzarellawürfel in eine Schüssel geben. Für die Sauce Basilikum, Öl, Blütenwasser, Cedri und Joghurt in einen Mixbecher wiegen und pürieren. Dann kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken, über den Mozzarella geben und eine Weile ziehen lassen.

Die Tomaten waschen und trocknen, die Tomaten in dünne Scheiben schneiden und die Schalotte in feine Ringe oder Scheiben.

Dann Freekeh mit Sauce und Mozzarella vermengen und die Mini-Tomaten untermischen. Die Tomatenscheiben auf Teller legen, den Salat darübergeben und die Schalotten darauf verteilen. Mit Basilikum garnieren und nach Belieben mit Chiliflocken bestreuen.

Habt ihr schon mal Freekeh ausprobiert? Was habt ihr damit gemacht?

Ich freue mich über eure Erfahrungen!

Habt eine genussvolle Zeit!

Eure Judith




Portulak-Salat mit Gurke, Heidelbeeren & Johannisbeer-Dressing


Heute gibt es mal einen ganz ungewöhnlichen Salat. Viele werden die Grundzutat vielleicht als sogenanntes „Unkraut“ entsorgen, sofern es bei ihnen wächst.

Dabei ist Portulak nicht nur super gesund, sondern auch knackig und lecker!

Das Wildgemüse bzw. Kraut stammt ursprünglich aus Afrika oder Kleinasien und wurde schon von Hildegard von Bingen erwähnt, aber auch in einer alten babylonischen Schrift aus dem 8. Jh. vor Christus.

Beim Stöbern und Schmökern über Portulak habe ich bei „Mein schöner Garten“ diese interessante Info gefunden:

Portulak-Tee wird in der Heilkunde bei Blasen- und Nierenleiden empfohlen. Da er viel Provitamin A und Omega-3-Fettsäuren enthält, wirkt er blutreinigend und entzündungshemmend. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren schützen die Gefäße und regen zudem die Serotonin-Produktion im Gehirn an, daher gilt Portulak auch als natürliches Antidepressivum.

Die Stiele und auch Blätter sind leicht fleischig und deshalb sehr knackig. Sie schmecken etwas nussig, grün und für manche leicht salzig – was ich jetzt nicht bestätigen kann, aber das hängt vielleicht auch vom Boden ab. Auf jeden Fall kann man ihn in einen Kräuterquark rühren, in Salate mischen oder auch relativ pur wie hier als Salat genießen.

Ich fand die Kombi mit etwas Fruchtigem super, zumal gerade Beerensaison ist und ich auf der Farm bei Billy tolle Beeren mitgenommen hatte. Auch der Portulak stammt aus seinem Gewächshaus, das er uns netterweise gezeigt hatte und wo wir noch viele andere seiner Gewächse bewundern konnten.

Für 2 Personen:
10 Stiele Portulak
½ Schlangengurke
50 g schwarze Johannisbeeren
3 EL Condimento bianco
2 EL Ahornsirup (oder Agavendicksaft)
4 EL Wasser
3 EL Olivenöl
Salz, Pfeffer
Zum Servieren:
einige schwarze Johannisbeeren
einige Heidelbeeren (große halbiert)
etwas gerösteter Sesam

Den Portulak waschen und abtropfen lassen. Dann die kleineren Zweigchen mit Blättern vom großen Stiel zupfen.

Die Gurke schälen, halbieren, grob entkernen und in Stücke schneiden.

Die Zutaten fürs Dressing (bis auf das Öl) in einen Mixbecher geben und pürieren. Dann das Öl untermixen. Mit Salz, Pfeffer und eventuell weiterer Süße (je nachdem, wie sauer die Johannisbeeren sind) abschmecken und noch einmal kurz pürieren.

Den Portulak und die Gurkenstücke auf Teller verteilen und mit Dressing beträufeln. Mit Beeren und Sesam garnieren.

Ich hoffe, ihr habt jetzt Lust bekommen, mal was ganz Neues auszuprobieren und vielleicht schaut ihr mal im eigenen Garten, ob diese Zutat sogar bei euch wächst.

Ich wünsche euch eine genussvolle Sommerzeit, macht es euch schön!

Eure Judith




Bohnensalat aus Meterbohnen nach Naschkatzen-Papas Art


Grüne Bohnen gehören zu meinen Lieblingsgemüsen. Ich mag diesen schlichten, grünen Geschmack und das Knackige, wenn sie noch ein wenig al dente sind. Natürlich sind sie eine tolle klassische Beilage zu einem guten Stück Fleisch, aber auch in Omas Bohnensuppe oder einem schlichten Salat ein absoluter Genuss!

Naschkatzen-Papa hat seit ich denken kann immer gerne seinen Bohnensalat gemacht. Obwohl wir zuhause immer wenig Konserven hatten und fast ausschließlich frisch gekocht wurde, waren meistens ein paar Gläser Bohnen im Schrank zu finden, aus denen mein Pa dann einen schnellen Salat gemacht hat.

Den liebe ich auch immer noch, aber wenn ich die Gelegenheit habe, frische Bohnen zu bekommen, mache ich ihn auch damit gerne.

Diese Gelegenheit bot sich letzte Woche, als es bei Billy´s Farm Meterbohnen gab. Solch lange Bohnen kannte ich bisher nur von Bildern. Sehen sie nicht toll aus? Sie wirken ein bisschen farblos, aber witzigerweise wurden sie beim Kochen in leicht gesalzenem Wasser sehr viel grüner!

Netterweise bekam ich noch ein Töpfchen Bohnenkraut in die Hand gedrückt, deshalb kam noch eine ordentliche Prise frisches Bohnenkraut an den Salat.

Für ca. 4 Portionen:
500 g Meterbohnen oder grüne Buschbohnen
1 große Schalotte oder 1 kleine rote Zwiebel
4 EL Apfelessig
2 EL Condimento bianco
4 EL Olivenöl
etwas frisches Bohnenkraut
(Kräuter-)Salz, Pfeffer

Die Bohnen putzen, 5–10 Minuten in leicht gesalzenem Wasser garen, abschrecken und dann klein schneiden.

In einer Schüssel mit den übrigen Zutaten vermischen und abschmecken.

So, schon fertig! Es darf gefuttert werden.

Am nächsten Tag schmeckt der Salat aber fast noch besser, wenn er schön durchgezogen ist.

Lasst es euch schmecken und macht es euch schön!

Eure Judith