Ein Mädelabend auf der Hochzeitsmesse im Bootshaus Mannheim


Letzten Freitag war ich auf einer Hochzeitsmesse. Eine kleine und feine und obwohl dieses Event nicht wirklich unter die Kategorie „Genuss- Orte“ fällt, möchte ich euch gerne davon berichten, denn es war ein ganz bezaubernder Abend!

Ich bin kein allzu romantischer Mensch. Warum andere Mädchen von pompösen Hochzeiten in ausladenden weißen Prinzessinnenkleidern träumten, war mir immer schleierhaft. Aber alles ist eben Geschmacksache.
Ich habe zudem nicht unbedingt konkrete Heiratspläne. Und wenn, würde ich ganz klein und individuell heiraten, fern ab von jeglichem Mainstream und bräuchte dafür keine Messe zu besuchen.
Wie komme ich also auf eine Hochzeitsmesse, fragt ihr euch nun vielleicht.
Das kam so…

Vor einigen Wochen schrieb mich Sergeij an, der das Event im Bootshaus Mannheim bei facebook bewerben wollte und dafür wollte er gerne meine Fotos haben, die ich im Mannheimer Café Blum von deren köstlichen Kuchen und Torten geschossen hatte. {Den Bericht meines liebsten mannheimer Genuss- Ortes für Kuchen findet ihr hier.}
Ich gab ihm diese Erlaubnis gerne und erfuhr so von der geplanten Messe. Sergeij bot mir an, doch auch zu kommen und reservierte zwei Karten für mich.
Wen nimmt man mit zu so einem Event, wenn nicht eine gute Freundin, die brautkleidverrückt ist und auf alles steht, was mit Romantik, Mode und Genuss zu hat?! Die erste die mir einfiel, war meine liebe Celina, die also aus Mainz anreiste und mich Freitag Abend begleitete.

Hochzeitsmesse im Bootshaus MADas Bootshaus liegt charmant direkt neben dem Fernsehturm am Neckar und bietet von seiner Terrasse aus einen wunderbaren Blick auf den Fluss.
Das Foyer des Hauses war schon romantisch beleuchtet mit weichem Licht und hübsch dekoriert. Oben am Treppenabsatz begrüßte uns schon das Schild an der Tür des Festsaales und wir betraten den Ort des Geschehens, nachdem wir unsere zwei Karten bekommen hatten, mit der Aufforderung, sie nicht zu verlieren.
Der Saal ist schlicht aber schön, mit einer kleinen Bühne an einem Ende und kleinen Stuckdekorationen. Ein netter Ort, um mit einer nicht allzu großen Anzahl an Leuten zu feiern.
Es war schon recht gefüllt und wir nahmen dankbar einen Drink an und stürzten uns ins Getümmel.

Hochzeitsmesse im Bootshaus MA3Da stellten Floristen wunderschöne Sträuße aus, ein Juwelier präsentierte seine Auswahl für den großen Tag, eine Feuerwerksfirma informierte über Möglichkeiten, den Tag aller Tage noch unvergesslicher zu machen. Ein Winzer bot Kostproben seiner Erzeugnisse an und ein Stylist und sein Team zauberten Heiratswilligen Steckfrisuren aller Art als erste Annäherung an die Frisur für den Hochzeitstag.
Von der Konditorei Blum gab es feine petit fours und kleine Tartes mit Beeren, die uns großzügig angeboten wurden. Beim Anblick der herzhaften Kleinigkeiten auf den anderen Tabletts bedauerten wir, dass wir bereits zu Abend gegessen hatten.

Hochzeitsmesse im Bootshaus MA1Ich fotografierte die Köstlichkeiten und widmete mich dann der Leckerei, die Celina für mich vom Tablett genommen und gehalten hatte, als plötzlich jemand vor mir auftauchte: „Du bist doch die Naschkatze, oder? Ich lese deinen Blog und meine Freundin Moni bloggt auch.
Da hatte mich doch tatsächlich eine Leserin erkannt! Und sie hatte auch noch eine Blogger- Kollegin dabei.
Ich freute mich riesig, die beiden kennen zu lernen! Moni schreibt auf Trendhelden über Mode und ab und zu auch über Genüsse aus ihrer Küche. Es war wirklich schön, mal eine Kollegin aus der Region zu treffen und sich auszutauschen. Wir wollen gerne demnächst einmal zusammen arbeiten und darauf freue ich mich schon. Fühl dich an dieser Stelle gegrüßt, liebe Moni!

Hochzeitsmesse im Bootshaus MA5Oben links ist meine liebe Blog- Kollegin Moni voll in Aktion. Der kleine Wuff beobachtete in aller Ruhe das Treiben und unten rechts werden die Gewinner der Tombola verkündet- unter anderem ich, hurrraaa! =)

Hochzeitsmesse im Bootshaus MA4Ganz links seht ihr meinen Favoriten, das Kleid im 20er-Jahre-Stil samt feschem Kerl mit Gehstock. =)

Zwischen Teil 1 und Teil 2 der Modenschau, bei der zauberhafte Kleider aller Art vorgeführt wurden und bei denen ich mich dann tatsächlich in eines verliebte {nämlich das im 20er-Jahre-Stil, das originell, erfrischend anders und gleichzeitig so herrlich retro ist}, gab es auch noch eine Tombola. Dafür waren also unsere Karten, deren Nummern nun manche Gäste zu glücklichen Gewinnern machten!
Es wurden einige Nummern ausgerufen, nie auch nur annähernd eine, die an meine heran kam. Ich hatte noch nie etwas gewonnen, also packte ich schon mal mit einem Achselzucken meine Karte weg. Das würde eh nichts mehr werden. „Ein Candlelight- Dinner in unserem Haus für 2 Personen geht an die Nummer…231!“ Moment. War das nicht meine? Celina gab neben mir schon ein entzücktes Geräusch von sich, während ich hektisch mein Papierchen heraus kramte. Ich hatte gewonnen!
Und dann auch noch den perfekten Gewinn für eine Naschkatze: die kostenlose Möglichkeit, einen Genuss- Ort zu testen und vielleicht bald von einem weiteren kulinarischen Streifzug zu berichten! Wenn unser Dinner stattgefunden und uns überzeugt hat, werdet ihr hoffentlich bald hier davon lesen! =)
Nach mir wurde übrigens Celinas Nummer aufgerufen, die kleine Perlen- Ohrstecker gewann.  Es war also ein doppelt glücklicher Abend.

Hochzeitsmesse im Bootshaus MA2Wir genossen danach noch eine ganze Weile die schöne Atmosphäre, freuten uns für die anderen Gewinner, die teilweise schöne Beiträge für ihre Hochzeit erhielten und quatschten mit Moni und den anderen. Als wir aufbrachen, waren wir unter den letzten, die gingen.
Der Heimweg war beschwingt. Es war ein wunderbarer Abend gewesen, mit schönen Dingen, leckerem Törtchengenuss, einer tollen Stimmung und vor allem lieben Menschen und neuen Bekanntschaften und Ideen, auf die ich mich sehr freue.

Vielen Dank ans Bootshaus und insbesondere Sergeij für die Einladung und bis bald zum Candlelight- Genuss bei euch!

Euch, liebe Leser, wünsche ich weiterhin eine schöne und hoffentlich auch romantische und genussvolle Woche!
Eure Judith




Genussort in Mannheim: Die Küche - Bodenständiges Essen, abgehobene Aussicht


„Bin ich hier richtig?“ fragt man sich unweigerlich, wenn man am Ende der menschenverlassenen Hafenstraße steht und zweifelnd aufs graue Hafenbecken blickt, umgeben von grauen Gebäuden und grauem Januarwetter. Hier soll ein Restaurant sein?
Ja doch! Und dort ist doch auch das Schild: mit einem Anker dekoriert zeigt es uns, dass wir vor dem richtigen Gebäude im Mannheimer Hafen gelandet sind, nämlich dem Musikpark, in dessen 5. Etage sich ein Ziel für kulinarische Streifzüge versteckt.

Restaurant Die Küche MannheimAm Rande des multikulturellen Viertels Jungbusch und umgeben von – nennen wir sie unscheinbaren – industriellen Gebäuden speist man in der Küche mit phänomenaler Aussicht. Bei unserem Besuch war es leider grau in grau, trotzdem ist es toll, an einer großen Fensterfront zu sitzen und die Stadt – oder besser die Städte, denn Ludwigshafen am anderen Rheinufer ist auch in Sicht – einmal aus anderer Perspektive zu betrachten.

Restaurant Die Küche Mannheim2Und auch die Räumlichkeit des Restaurants ist spannend fürs Auge: bunt zusammen gewürfelte Tische und Stühle in verschiedenen Farben und Altersstufen erzeugen eine lässige Atmosphäre. Das Esswerkzeug steht in Vorratsgläsern auf den Tischen parat und Pflanzen sowie Küchenutensilien dekorieren hie und da den Raum und machen ihn gemütlich.
Genauso unkompliziert wie die Einrichtung sind der Service und die mehrheitlich junge Kundschaft.

Restaurant Die Küche Mannheim1Das Essen ist einfach und bodenständig. Die recht kleine Karte bietet stets einen Mittagstisch, es gibt einen Eintopf bzw. eine Suppe der Woche und die Gerichte scheinen saisonal ausgerichtet und werden für die Gäste sichtbar an einer offenen Küchentheke zubereitet.
Der Beilagensalat ist frisch und mit Senfvinaigrette würzig angemacht, die schlichte Minestrone wärmt und das Hähnchengeschnetzelte mit Reis kommt mit gegrilltem Gemüse als Beilage mediterran angehaucht daher. Meine Fischfrikadellen waren würzig und wirklich lecker und auch die Kräutersauce zu den Kartoffeln war einwandfrei!
Auch der Espresso zum Abschluss war ohne Tadel mit feiner Crema, rundem Geschmack und leckerem Schokokeks als Begleitung.

Restaurant Die Küche Mannheim3Im Sommer kann man auf einer größeren Terrasse auch draußen sitzen und im Sonnenschein die Aussicht genießen oder abends bei einem Drink das Gefunkel der nächtlichen Stadt.
Allein des Ausblicks wegen lohnt es sich, mal vorbei zu schauen.

Restaurant Die Küche Mannheim4Nachtrag 2019: Mittlerweile gibt es im Q6/Q7 in der Mannheimer Innenstadt eine weitere „Küche“.

Über Hinweise zu Neuem (egal wo!) oder Rückmeldungen, wenn ihr meine Streifzüge nachverfolgt habt, freue ich mich!

Habt genussreiche Tage!
Eure Judith




Borkum: Lüttje Toornkieker und Il faro


Wenn man nicht das Glück hat, dort zu leben, sollte man einmal im Jahr ans Meer fahren.
Die herrlich frische, salzige Luft, der weite Blick ins Unendlich, das meditative Rauschen, der Sand unter den Füßen – das tut Körper und Seele herrlich wohl und macht den Kopf frei von Alltagsballast.

Borkum ImpressionenLetztes Jahr im September bin ich nach langer Abstinenz mal wieder an die See gekommen. Eine Woche Ausspannen auf Borkum in einer gemütlichen Pension mit täglichen Wohlfühlbehandlungen im nahen Gezeitenland, vielen Spaziergängen und – natürlich – süßen Kaffeepausen am Nachmittag und gutem Essen am Abend.

Begeistert hat mich vor allem ein Café, das bei unserer Pension um die Ecke lag, mit Blick auf den Alten Leuchtturm der Insel, weshalb es auch Lüttje Toornkieker heißt. Dort ließ es sich herrlich genießen. Es gibt dort sowohl kleine Mittagsgerichte, die wöchentlich wechseln, als auch eine herzhafte Karte und natürlich eine Auswahl selbstgebackener Kuchen. Alles wird frisch und selbst zubereitet und das schmeckt, sieht, spürt man. Es steckt Hingabe drin. Und auch in den Räumen. Liebevoll gestaltet laden sie zum Verweilen ein und im Freien lässt sich bei schönem Wetter in Seelenruhe der Alte Turm betrachten, der nun selbst dem Müßiggang folgt und den Neuen Leuchtturm arbeiten lässt.Borkum (2)Wir hätten uns am liebsten durch die gesamte Karte probiert. Das war leider in einer Woche nicht ganz machbar. Wir konnten allerdings den Milchreis mit heißen Kirschen testen (weckt Kindheitsgefühle), den Fisch mit Kartoffeln und Tomatensalat (alltägliches Gericht mit originellem Pfiff) und die Kuchen (Schokotarte: death by chocolate…, Ostfriesischer Kandiskuchen: unbedingt probieren!, Käsekuchen mit Brombeeren: frisch, cremig, göttlich!).Borkum

Sollte ich noch erwähnen, dass wir allein wegen dieser Genuss-Adresse gerne noch eine Woche geblieben wären? Falls ihr mal nach Borkum kommen solltet, plant also auf jeden Fall einen Besuch in diesem kleinen, individuellen Café ein, mit dem sich die jungen Besitzer sicher einen Traum erfüllt haben und mit dem sie Gästen wie uns und ihren Gaumen einen kleinen Urlaubstraum bereiten.

Und wem nach einer Woche voll frischem Nordseefisch der mediterranisierte Gaumen nach einer guten Pizza oder Pasta lechzt, der ist sehr gut in den beiden süditalienischen Ristoranti Il faro aufgehoben, von denen eines beim Neuen Leuchtturm zu finden ist, das andere beim Gezeitenland. Die Pasta ist selbst gemacht, es gibt so seltene wie großartige Kreationen wie Fagottini mit Birne und Käse in Gorgonzola-Sahne-Sauce und eine so gute Pizza, wie ich sie lange nicht gegessen habe. Auch dort hätten wir uns eigentlich gerne durch die gesamte Karte getestet…

Was nach dieser Woche Borkum blieb, waren also nicht nur eine entspannte Seele und ein gepflegter Körper, sondern vor allem bleibende Eindrücke in unseren Genussrezeptoren.
Man kann all das Wunderbare ja leider nicht mitnehmen, aber ein paar gesammelte Muscheln erinnern greifbar an diese Tage und mein obligatorisches Mitbringsel an mich selbst, ein Fläschchen Sand, halten hier im Alltag die Erlebnisse noch ein wenig fest.

Genussvolle Reisen und erfolgreich konservierte Reisegenüsse bis zum nächsten Aufbruch wünscht euch eure
Judith

Lüttje Toornkieker                                                 
Wilhelm-Bakker-Str. 1
26757 Borkum                                                      
www.toornkieker.de      

Pizzeria Il Faro
Strandstraße 29 // An der Tennisinsel
26
757 Borkum

www.pizzeriailfaro.de