Buchvorstellung: „Kapusta. Osteuropäische Gemüseküche“ von Alissa Timoshkina (DK)


Ein neues Buch in meiner Sammlung beschäftigt sich mit der Küche Osteuropas und ist dabei voll im aktuellen Trend des Fermentierens und der saisonalen, regionalen Küche.

In „Kapusta“ (bedeutet in vielen osteuropäischen Sprachen „Kohl“) trägt Autorin Alissa Timoshkina bodenständige Rezepte aus vielen Kulturen Osteuropas zusammen und vermittelt dabei viel Wissenswertes über diese Gerichte, ihre Herkunft, ihre Zutaten und ihre Bedeutung innerhalb der Gemeinden, aus denen sie stammen.

Inhalt

Das Buch gliedert sich in sieben Kapitel, die sich auf die fünf beliebtesten Gemüsesorten Osteuropas konzentrieren. Dazu kommt ein Kapitel über Teigtaschen, die aus der Küche dieser Länder nicht wegzudenken sind. Das letzte Kapitel widmet sich Sauergemüse und Eingemachtem, denn Milchsäuregärung zur Haltbarmachung ist in der Esskultur Osteuropas tief verwurzelt.

Die Kapitel starten mit hübschen Aufmacherseiten mit Illustrationen der jeweiligen Gemüse.

Die Rezepte werden immer begleitet von einem Text über die Hintergründe des Gerichts, seine Herkuft, Verbreitung, Varianten etc.

Sie sind sehr übersichtlich dargestellt und meist recht einfach, mit bodenständigen Zutaten, die man überall bekommen sollte. Die Auswahl ist vielfältig: Suppen, Eintöpfe, Strudel, Küchlein, Brote, Aufstriche, Kuchen – für jeden ist etwas dabei.

Kostprobe?

Sehr lecker sieht der „Polnische Kartoffelsalat mit Dillgurken“ aus, aber auch die polnischen Pierogi mit Sauerkraut und Pilzen. Probieren würde ich auch gerne die „Karotten-Krapfen mit Honig und Twarog“ (ein körniger Frischkäse), oder „Zimmes-Karottenkuchen“ mit Backpflaumen und Gewürzen.

Natürlich darf auch ein herzhaftes „Ungarisches Gulasch“ nicht fehlen, oder das klassische Sauerkraut.

Spannend klingen auch die „Tabani – Udmurtische Sauerteigpfannkuchen mit Champignons“ oder das „Qistibi – Kartoffelfladenbrot der Tataren“.

Ich hätte Lust, mich einmal durchs Buch zu futtern und die schönen, stimmungsvollen Fotos machen auf jeden Fall Appetit.

Mir fiel beim Lesen auf, wie wenig ich über Osteuropa und seine Küche weiß. Einen kleinen Einblick bekam ich durch eine ehemalige Kollegin, mit der ich in ihre Heimat Polen reisen durfte. Ansonsten darf ich noch viel lernen und kosten, was die Küche des Ostens betrifft. Das Buch wird ein guter Einstieg sein.

Ich hoffe, euch macht das Buch auch solche Freude beim Schmökern und wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen und Genießen. Vor allem in der Winterzeit/Kohlsaison ist dieses Buch wunderbar für herzhaft-nährendes Küchenglück!

Habt eine schöne Adventszeit!

Eure Judith

Alissa Timoshkina
Kapusta
Osteuropäische Gemüseküche
Gebunden, 29,95 Euro
ISBN 978-3-8310-5179-3



Buchvorstellung: „In Pizza We Crust“ von Tzschirner/Vilgis/Esswein (Callwey)


Heute stelle ich euch Lesefutter vor, das in meinen Augen ein Must-have für alle Pizza-Fans ist! Im neuen Buch von Callwey findet ihr nicht nur super kreative Ideen für Beläge und verschiedene Teigsorten, sondern ihr lernt auch wahnsinnig viel darüber, was beim Gehen oder Backen im Teig passiert, wie Wurstwaren oder Käse entstehen, warum es relevant ist, wie dick der Belag geschnitten ist, und und und

Schon lange habe ich nicht mehr so viel gelernt beim Lesen eines Kochbuchs! Ich durfte das Buch endkorrigieren, was mir große Freude bereitet hat. Allerdings musste ich bei den hochwissenschaftlichen Seiten „In Science we trust“ auf die Experten vertrauen. Bei chemischen Reaktionen bzw. „molekularem Insiderwissen für Perfektionisten“ bin ich leider raus.

Aber schauen wir mal ins Buch:

Inhalt

Der Inhalt ist durchaus üppig. Viel Theorie, ob zur Mehlsorte, Temperaturführung, Saucenherstellung, Mozzarella-Herstellung oder Pizza-Facts.

Nach den ersten Einführungen und Anmerkungen rahmen 9 Kapitel das große Rezepte-Kapitel ein. Wirklich nützlich ist hier auch der letzte Teil „SERVICE“.

Man lernt alles, was man zum Backen der perfekten Pizza braucht: Teig, Saucen, Käse, Belag, Pimpen, Kräuter, Resteverwertung (Die Foodsaverin in mir jubelt!), Bezugsquellen etc.

Kostprobe?

Wer die Theorie bestanden hat, darf sich an der Praxis versuchen. Und oh, sieht die lecker aus! Wunderschön bebildert locken die vielseitigen Pizzen. Man möchte die Seiten ablecken.

Köstlich klingt zum Beispiel die „Purple Haze“ mit Ziegenfrischkäse, pinkem Spitzkohl, Gorgonzola, Birne, Speck, Pekannuss und Petersilie.

Oder die „Honey Heat Milano“ mit Mailänder Salami, gelben Tomaten, Chili-Honig und Fior di Latte.

Oder die „Bolo Habibi“ mit Linsen-Kichererbsen-Bolo, Kreuzkümmel, Zhoug, Joghurt, Granatapfel, Minze und Dill.

Wie ihr lest, sind Einflüsse aus aller Welt auf den Pizzen gelandet. Da geht es auch mal indisch zu, oder arabisch.

Die Rezepte sind sehr übersichtlich. Zu Beginn wird immer angegeben, welcher Teig, welche Sauce verwendet wird, und wie man die Pizza pimpen kann.

Für jeden ist was dabei, ob vegetarisch, mit Fisch oder Wurst/Fleisch. Sogar ein Teig mit Vollkorn – aus dem Naschkater schon Brötchen gebacken hat, die wirklich super geworden sind! Und – die Italiener würden uns steinigen – Pizza mit Ananas gibt es auch. Trotz meiner sehr italienischen Seele lieb ichs einfach (da kommt die Deutsche in mir durch). Clemens Wilmenrod (dem ersten deutschen Fernsehkoch) sei Dank für diese tolle Erfindung.

Keine Angst: auch wenn ein Pizzaofen mit hoher Temperatur natürlich das Non-plus-ultra ist, kann man die Pizzen auch im Küchenofen backen. Dazu findet man ausführliche Tipps und Tricks.

Ich bin sehr begeistert von diesem Buch und wer gerne Pizza selbst bäckt – oder damit anfangen möchte – sicher auch.

Allen Pizza-Fans wünsche ich viel Freude beim Schmökern, Experimentieren und Vernaschen!

Eure Judith




Buchvorstellung: „Naschmittag“ von Agnes Prus & Yelda Yilmaz (Dumont)


Heute gibt es ein Lesefutter, das auch ich hätte schreiben können – zumindest passt der Titel super zu meinem Blog. Umso verständlicher, dass mich das Buch sofort angesprochen hat. Für die „kleine Wonne am Nachmittag“ verspricht es „Kaffee-und-Kuchen-Klassiker, Kekse und neues Lieblingsgebäck“ und schon das erste Durchblättern macht Lust auf mehr.

Inhalt

Das Buch gliedert sich in 4 Kapitel und enthält sowohl bodenständige Kuchen „Für jeden Tag“, als auch kleines Gebäck wie Kekse für „Auf die Hand“ und etwas größere Projekte wie Tartes und Kuchen „Für die Kaffeetafel“, sowie Ausgefallenes für den großen Auftritt („Slow Baking“).

Zu Beginn gibt es noch eine Einführung mit Wissenswertem wie die Grundausstattung für die Naschmittags-Bäcker, einer Umrechnungstabelle für Kuchenformen und Anmerkungen zu Grundzutaten.

Die Rezepte sind hübsch bebildert und sehr übersichtlich verfasst. Oft sind kleine, zusätzliche Tipps dabei.

Kostprobe?

Grundsätzlich habe ich nichts gesehen, das ich nicht probieren würde. Ich könnte mich einmal durchs Buch naschen. Aber besonders toll klingen für mich die „Veganen Marmorküchlein mit Kirschen“, die „Pekannuss-Knoten“, die „Aprikosen-Pistazien-Rugelach“ und die „Himmelstorte mit Rhabarber und Himbeeren“.

Ich glaube, in diesem Buch ist wirklich für jeden was dabei, ob fruchtig, so richtig schokoladig, ein bisschen exotisch mit Tahini oder süßer Dukkah. Auch für jedes Zeitbudget sollte etwas zu finden sein, ob schnelle Kekse, die sofort im Ofen sind, oder auch mal die Torte fürs besondere Event.

Mir gefällt das Buch super gut und ich werde sicher einiges daraus ausprobieren.

Von mir gibt es eine klare Empfehlung für alle Back-Fans und Naschkatzen.

Viel Spaß beim Schmökern, Backen und Naschen!

Eure Judith

Agnes Prus
Naschmittag
Kaffee-und-Kuchen-Klassiker, Kekse und neues Lieblingsgebäck
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Kochbuchpreis Bronze 2023
176 Seiten
Hardcover, 28 Euro
ISBN 978-3-8321-6923-7




Buchvorstellung: „Girl Dinner“ von Georgia Freedman (Callwey Verlag)


Das Jahr geht mit großen Schritten auf sein Ende zu und Weihnachten ist auch nicht mehr weit – auch wenn es jedes Jahr so „plötzlich“ da ist. Da passt es gut, dass im Herbst viele neue Bücher erscheinen, die vielleicht für den ein oder anderen ein perfektes Geschenk wären!

Deshalb gibt es in der nächsten Zeit einige Neuerscheinungen, die in meinem Regal gelandet sind und die mich persönlich überzeugt haben. Los geht es heute mit einem Buch, das ich lektorieren durfte und das mir großen Spaß gemacht hat.

„Girl Dinner“ von Georgia Freedman ist eine Liebeserklärung an kreative Snackmahlzeiten. Für alle, an denen Trends auch so oft vorbei gehen wie an mir:

Das „Girl Dinner“ ist ein auf TikTok und Instagram entstandener Trend, der ein Abendessen aus lauter kleinen Snacks oder eine unkomplizierte Zusammenstellung eines Snackboards beschreibt – also eine Mahlzeit ohne großes Kochen. Perfekt für Mädelsabende, kleine Parties oder einen entspannten Abend nur mit sich alleine.

Ein „Girl Dinner“ soll vor allem Spaß machen und verwöhnen, nicht stressen oder besonders ausgewogen oder aufwändig sein.

Georgia schreibt im Vorwort: „Snackgerichte waren schon immer eine Geheimwaffe“, nämlich von Berufstätigen, Alleinerziehenden, Studenten, … Das Buch ist also nicht nur was für „Girls“, sondern genauso für Männer, die – sich oder Besuchern – gerne etwas „Selbstgemachtes“ servieren möchten.

Inhalt

Das Buch gliedert sich in 5 Kapitel, dazu kommen kleinere Abschnitte mit zusätzlichen Tipps, wie „Die Vorratskammer eines Snackers“.

Die Rezepte sind sehr übersichtlich, viele haben auch nicht viele Zutaten.

Zwischendrin gibt es immer mal Einschübe, wie „Weichgekochte Eier“ (Garzeiten etc.) und eine Variation von Rezepten.

Kostprobe?

Lecker klingen die „Kartoffel-Röstis mit Okonomiyaki-Sauce“, aber auch die „Foriana-Parmesan-Toasts“ oder (einer meiner Favoriten für den Sommer) „Salatige Sommerrollen mit hawaiianischem Twist“.

Manche Rezepte eignen sich für kleine Mahlzeiten, andere sind in Snacks verwandelte Gerichte. Manche erfordern ein wenig „kochen“, andere sind ganz fix aus Vorräten zusammengestellt.

Im letzten Kapitel sind auch teurere Zutaten wie Kaviar dabei – Snacks, um sich mal richtig was zu gönnen.

Kurz: für jeden Geschmack und Anlass ist etwas dabei und die Texte der Autorin bei jedem Rezept lesen sich auch unterhaltsam. Am Ende werden Zutaten erklärt und sinnvolle Vorräte aufgeführt. Auch ich kannte nicht alles, man lernt also sogar noch was dazu.

Ein Rezept daraus habe ich schon zwei Mal nachgekocht: das Picadillo mit Azukibohnen. Richtig lecker!

Das Buch bekommt eine klare Empfehlung von mir.

Viel Freude beim Schmökern und Snacken!

Eure Judith




Buchvorstellung: „Pflanzenküche. Einfach, natürlich, köstlich – Rezepte für jeden Tag“ von Beate Prader


Heute gibt es noch mal neues Lesefutter – von einem Verlag, der mir bisher gar kein Begriff war. Der Freya-Verlag aus Österreich ist unabhängig, familiengeführt und werteorientiert. Thematisch deckt er einige spannende Bereiche ab. Für mich am spannendsten im aktuellen Programm ist allerdings die Pflanzenküche von Beate Prader.

Die Autorin befasst sich seit 15 Jahren mit veganer Kost, arbeitet als Trainerin für vegane Ernährung, und hat 2021 eine rein pflanzliche Kochschule gegründet, die Pflanzenküche.

Inhalt

Das Buch startet auch direkt mit nützlichen Infos zur veganen Küche. Denn: vegan ist nicht gleich gesund! Man kann auch vegan leben und sich furchtbar ungesund ernähren. Die Autorin geht also ein auf gesundes Kochen, auf Nährstoffe, Komponenten einer Mahlzeit, gute Fette/Öle und so weiter.

Dann folgen die 11 Rezeptkapitel. (Das Inhaltsverzeichnis ist über 3 Doppelseiten verteilt, deshalb gibt es nur ein Foto davon.)

In „Grundrezepte“ stehen unter anderem glutenfreie Mehlmixe, Gewürzmischungen, Suppenpulver oder Pflanzenmilch.

Die weiteren Kapitel lauten: Aufstriche, Frühstück, Kalte Salate, Warme Salate und Beilagen, Suppen, Aus dem Topf, Aus der Pfanne, Aus dem Ofen, Kuchen und Desserts, Brot und Gebäck.

Die Rezepte sind schön übersichtlich und appetitlich bebildert. Dazu gibt es „Nährstoff-Tipps“ oder „Aroma-Tipps“ mit Infos zu den Inhaltsstoffen der Zutaten, zur Zubereitung oder Tipps, wie man Zutaten ersetzen kann.

Kostprobe?

Lecker klingen zum Beispiel die „Kartoffelwaffeln“ für ein herzhaftes Frühstück, die „Anis-Karotten“ aus dem Ofen, die „Lasagne mit Belugalinsen“ oder die glutenfreien „Brownies“ mit karamellisierten Nüssen. Aber ich finde, fast alles im Buch sieht richtig lecker aus!

Die Rezepte sind nicht ellenlang, sind also meist alltagstauglich, was ich sehr schön finde.

Das Buch lädt ein: „Lass dich inspirieren und entdecke, wie unkompliziert und genussvoll pflanzliche Küche sein kann. (…) Gekocht wird fettarm, ohne raffinierten Zucker, und auf Wunsch lassen sich alle Rezepte glutenfrei und sojafrei zubereiten.“

Ich werde sicher einiges ausprobieren, wenn ich aus dem großen Septemberurlaub zurück bin. Bis dahin bleibt das Buch bei den Naschkatzeneltern, die auch schon begeistert sind.

Euch wünsche ich viel Freude beim Schmökern und Nachkochen!

Genussvolle Grüße,

eure Judith

Beate Prader:

„Pflanzenküche. Einfach, natürlich, köstlich – Rezepte für jeden Tag“
Freya Verlag

28,00 €

ISBN: 978-3-99025-520-9