Kulinarischer Streifzug: Weinverkostung mit kalabresischen Leckereien und traumhafter Aussicht


Heute möchte ich euch von einem fabelhaften Ausflug erzählen, den wir während unserer Woche in Kalabrien unternommen haben. Zusammen mit vier Freunden haben Naschkater und ich eine Woche in einer Ferienwohnung in Tropea verbracht – direkt am Meer, mit Blick auf den Stromboli, netten Vermietern und Zugang zum Strand durch den Garten. Gefunden hatte ich unsere Wohnung auf der Seite Urlaub an der Stiefelspitze.

Katrin, die ich zufällig beim Joggen kennenlernte, weil sie mit ihrem Hund italienisch sprach, hat viele schöne Unterkünfte in ihrer Wahlheimat Kalabrien zusammengestellt. Zwar lebt sie mittlerweile nicht mehr dort, ist jedoch mit allen Vermietern eng vernetzt und ist für die Urlauber jederzeit mit Rat, Tat und Hilfe zur Stelle.

Von ihr bekam ich auch den Tipp, eine Weinprobe bei Calabria con gusto zu machen. Bettina, ebenfalls eine Deutsche mit kalabresischem Mann, hat dieses Unternehmen aufgebaut und bietet neben Weinverkostungen auch Pastakurse, Kochkurse und kulinarische Führungen zu Spezialitäten der Region (zum Beispiel Tartufo-Eis) an. Die Weinverkostungen kann man sogar mit Transfer buchen – man wird also abgeholt und nach Hause gebracht – und kann somit die Weine unbeschwert genießen.Am Tag unserer Weinprobe hatte es das einzige Mal während unserer Reise geregnet und wir befürchteten schon, dass alles ins Wasser fällt. Perfekt mit dem Beginn unserer Führung klarte es jedoch auf und die Sonne kam wieder.

Auch wir ließen uns abholen und fuhren in die Hügel oberhalb von Tropea, meist mit herrlichem Blick aufs Meer. Beim Weingut bekamen wir eine kleine Führung vom Winzer persönlich, der uns die Herstellung seiner Bio-Weine und deren Besonderheiten erklärte – alles wunderbar ins Deutsche und Englische übersetzt von Bettina. Danach kutschierte man uns noch ein Stückchen weiter zu einem anderen Weinberg, wo die Verkostung stattfand. Direkt neben den Weinreben, zwischen Olivenbäumen und mit atemberaubendem Blick über die Hügel bis hinab zum Meer saßen wir dann auf Strohballen an kleinen Holztischen, kosteten uns durch köstliche Bio-Weine und noch köstlicheres kalabresisches Essen vom Büffet.

Wir fühlten uns im absoluten italienischen Paradies. Das war dolce vita wie es im Buche steht! Feiner Wein, gutes Essen, nette Gesellschaft und dieser fast magische Ort in den Hügeln. Langsam sank die Sonne Richtung Meer und wir konnten einen Sonnenuntergang mit spektakulären Wolkenformen genießen, bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Jedem Liebhaber Italiens und italienischen Essens kann ich Kalabrien, Tropea und Calabriacongusto sehr ans Herz legen! Die Region und vor allem die Küste ist wunderschön, man kann herrlich baden, schnorcheln, essen und entspannen.

Nächstes Mal möchte ich auf jeden Fall die Geheimnisse des Tartufo-Eises kennen lernen und auch ihr werdet bei dem vielfältigen Angebot, die Kulinarik Kalabriens kennen zu lernen, sicher fündig. Schaut mal bei Katrin und Bettina vorbei und lasst euch inspirieren – der nächste Urlaub kommt bestimmt! =)

Habt eine genussvolle Restwoche, ihr Lieben!
Cari saluti, eure Judith

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Kulinarischer Streifzug in Neapel: Von Pizza Margherita und einem vegetarischen Restaurant


Ich melde mich zurück aus dem Urlaub. 10 Tage dolce vita in Italien liegen hinter Naschkater und mir. 10 Tage voller köstlicher Pizzen, Cornetti, Gelati, Pasta. 10 Tage voller Sonne, Strand, Erholung mit tollen Menschen und wunderschönen Momenten in traumhafter Umgebung.
Demnächst werde ich euch von einer herrlichen Weinprobe in den Hügeln Kalabriens und mit Blick aufs Meer und den Stromboli berichten. Und von einem fantastischen Pastakurs, bei dem wir zwei typisch kalabresische Pastasorten kennen und formen gelernt haben.

Unsere erste Station war allerdings Neapel, wo wir drei Tage verbrachten, bevor es mit dem Zug weiter Richtung Süden ging.
Neapel entspricht allen Urteilen, die man so hört: Es ist unfassbar laut, schmutzig und gefährlich. Wobei sich zwei Punkte vor allem auf den Verkehr beziehen. Bisher habe ich solch einen höllischen Verkehr nur in Indien erlebt. Da rasen Vespas durch die engsten Gassen, abends auch gerne mal ohne Licht und bergab ohne Motor, und wenn man nicht ständig um sich schaut und zur Seite hechtet, kann man sich an jeder Ecke drei Mal überfahren lassen. Gehupt wird am laufenden Band, auch nachts. Und die Gehwege – nun ja. Es scheint in dieser Stadt zahllose Hunde zu geben und genauso viele Besitzer, die die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge NICHT beseitigen…

Trotzdem fand ich Neapel überraschend schön. Die Stadt selbst hat hübsche Ecken und die Lage am Golf, eingerahmt von den zwei Inseln und überragt vom Vulkan, ist wunderschön.
Und als Naschkatze stand Neapel natürlich auf meiner bucket list: Einmal in Neapel Pizza Margherita essen – das musste schon sein! Und das taten wir, gleich am ersten Abend.

Wir kamen in einem wirklich wunderschönen Airbnb unter (wer den Tipp braucht, schreibe mir gerne eine persönliche Nachricht) und unsere Gastgeberinnen Marcella und Carolina statteten uns mit wertvollen Tipps aus, wo man gut essen kann.
Also landeten wir nach unserer Ankunft nahe unserer Unterkunft in der Pizzeria Starita in der via Materdei (nahe Metro Materdei), wo ich die beste Pizza meines Lebens aß. Eine simple Margherita besteht ja nur aus Teig, Tomatensoße, Käse und Basilikum – da lenkt nichts ab, da muss jede Zutat perfekt sein. Und sie waren perfekt. Der Teig war hauchdünn und nicht trocken, der Rand etwas dicker und fluffiger, die Soße fruchtig, der Käse lecker. Es war so köstlich und ich im Himmel. Solltet ihr mal in Neapel sein – esst Pizza was das Zeug hält! Es gibt zahllose grandiose Pizzabäcker in dieser Stadt. Am besten fragt ihr Einheimische nach ihren Geheimtipps.

Zwei weitere Abende in Folge waren wir in einem Restaurant, das wir im Reiseführer entdeckt hatten: Un sorriso integrale. Das vegetarisch-vegane Restaurant versteckt sich nahe der Piazza Bellini in einem Hinterhof. Wir liefen zuerst vorbei, denn am Eingang war auch kein großes Schild, sondern eine Art Poster an der Wand, das wir gar nicht beachteten. Drinnen sitzt man herrlich ruhig (in Neapel eine Wohltat) und das Essen schmeckte uns hervorragend. Sehr zu empfehlen ist der gemischte Teller (piatto misto), der sich jeden Tag aus anderen Gerichten zusammensetzt.
Wir hatten Karottengemüse mit Ingwer und Sesam, Hülsenfrüchtesalat, geschmorte Endivien, Ofenkartoffeln, ein bisschen Pilzrisotto, Paprikagemüse mit Feta, Mangoldgemüse und ein Stück Kürbis mit Ricotta auf dem Teller. Zum Dessert gab es diverse Crostate, Kuchen aus Mürbteig mit einer Konfitürefüllung. Wer mal keine Pizza mehr sehen kann und etwas leichtes, gemüsiges haben möchte, der ist hier goldrichtig, zumal die Zutaten biologisch sind.

Nach einem Tag in dieser chaotischen und dennoch schönen Stadt, einem Tag auf dem Vesuv und einem langen Tag in Pompeij ging die Reise dann weiter nach Tropea, in die Stadt der roten Zwiebeln. Davon hier bald mehr – mit einem Rezept für köstliche selbst gemachte Pasta (ohne viel Aufwand!).

Habt ein genussvolles Wochenende!
Eure Judith

 

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Streifzug in die Hauptstadt: Lecker essen in Berlin


Letzte Woche war es wie angekündigt sehr ruhig hier auf dem Blog. Wie geplant bin ich nach Berlin gefahren, um eine Fortbildung zu machen und eine Freundin zu besuchen. Die Fortbildung fiel dann leider ins Wasser, dafür hatte ich dann zwei Tage mehr Urlaub, was natürlich umso schöner war.
Und selbstverständlich wurde in Berlin auch wieder fleißig gefuttert, denn in einer internationalen Großstadt gibt es ja eine unfassbar reiche kulinarische Landschaft.

Diesmal konnte ich allerdings gar nicht so viele kulinarische Streifzüge machen, denn einmal waren wir zu einem wahren Festbankett in einer WG eingeladen. Eine Freundin und ein Freund meiner Gastgeberin hatten mit ihrer WG ein Abendessen mit Freunden geplant und ein Goldenes Herbstdinner gekocht. Sogar eine handgeschriebene Menükarte hing an der Wand. Der Tisch war liebevoll dekoriert mich Blättern, Eicheln, Kerzen und einem Herbststrauß. Und das Essen war fantastisch! Wäre es ein Restaurant gewesen, hätte ich es euch auf jeden Fall empfohlen. So kann ich aber nur noch einmal „Danke“ sagen, dass ich dabei sein durfte und euch allen empfehlen, doch auch mal einen gemütlichen Abend mit Freunden, selbst gekochtem Essen und gutem Wein zu machen. Gemeinschaftliches Essen macht doch einfach noch viel mehr Spaß!

Am Abend zuvor luden wir erwähnte Gastgeberin des Herbstmenüs zu einem französischen Abend ein, denn sie hatte Geburtstag. Da ich sie von unserem gemeinsamen Sommerurlaub in Cassis kannte, war das umso passender.
Wir aßen in der französischen, genauer gesagt bretonischen, Crêperie „La Bigoudène“. Dort kann man authentische bretonische Buchweizengalettes, aber auch Crêpes und herzhafte Salate genießen. Die meisten Produkte stammen aus der Bretagne oder Frankreich. Cidre wird klassisch in der „bolée“ serviert, einer schalenartigen Tasse. Die Galettes sind glutenfrei und werden in diversen leckeren Varianten angeboten, wie auch die süßen Crêpes zum Nachtisch.
Wer Galettes und Cidre liebt, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.

Nachdem ich dieses Jahr ein Rezept für das E-Rezeptebuch der Stadtfarm beigesteuert hatte, wollte ich die Gelegenheit nutzen und das Urban-Farming-Projekt besichtigen. Die Stadtfarm baut Gemüse, Salat und Kräuter an – in der Stadt, für die Stadt. Außerdem werden im Aqua-Terra-Ponik-Verfahren auch Afrikanische Catfish gezüchtet, die wenig Platz brauchen, gute Futterverwerter sind und auch noch köstlich schmecken. Nachhaltiger Fisch aus Deutschland also.
Die liebe Janine führte mich ein wenig auf der Farm herum und zeigte mir die Gewächshäuser, die Fischbecken, den kleinen Marktstand im Besucherzentrum, wo man einkaufen kann, und wie das Wasser der Fischbecken gereinigt und dann in der Pflanzenzucht verwendet wird. Wer sich für das Projekt interessiert, kann jederzeit vorbei kommen oder sogar eine Führung buchen.
Die Stadtfarm liegt im Landschaftspark Herzberge im Bezirk Lichtenberg. Dort gibt es Schafweiden, Wiesen, Wäldchen und für eine Großstadt erstaunlich ländlichen Frieden, um mal kurz durchzuatmen. Eine Stippvisite lohnt sich!

Am letzten Tag war ich noch mal in Charlottenburg unterwegs und frühstückte im Café „Die Stulle“. Das Café ist urgemütlich eingerichtet. Kronleuchter hängen an der stuckverzierten Decke des Altbaus, an schönen Tagen kann man draußen sitzen und die recht ruhige Carmerstraße beobachten. Zu Essen gibt es allerlei Köstlichkeiten, wie der Name schon sagt, viele reich belegte Brote, Stullen eben. Man bekommt aber auch Pancakes, Bowls, Kuchen, Zimtschnecken, und und und. Ich hatte das Cleaneating Breakfast, eine Stulle mit Spinatrührei, Kürbis, Speck, diverser Rohkost, Sprossen, Kresse und einer fantastischen Honig-Senf-Soße. Zum Reinlegen. Eine Zimtschnecke passte danach leider nicht mehr in den Bauch, aber ich nahm mir eine mit für die Reise am nächsten Tag und hatte ein genussreiches Frühstück in der Bahn.
Die Atmosphäre in der Stulle ist sehr entspannt und herzlich, man wird sehr persönlich und mit Leidenschaft bedient und merkt sofort, dass hier Leute mit Herzblut arbeiten.
Die Küche verwendet regionale, frische und nachhaltige (Bio-)Produkte. Auch für Vegetarier und Veganer gibt es ein tolles Angebot.
Wer in der Nähe ist, sollte dort unbedingt mal vorbei schauen und auch ich werde beim nächsten Berlintrip definitiv wieder dort essen!

Den letzten Abend verbrachten wir in der Markthalle IX in Kreuzberg, auch Eisenbahnmarkthalle genannt. Dort finden Wochenmärkte statt und donnerstags ab 17 Uhr kann man sich beim „Street Food Thursday“ durch ein vielfältiges, internationales Street Food-Angebot schlemmen.

Gleich werde ich endlich mal wieder einen Kuchen backen, also gibt es hier demnächst auch mal wieder was zum Naschen. =)
Ich wünsche euch einen genussvollen Sonntag, macht es euch gemütlich!
Eure Judith

 

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Kulinarischer Streifzug: Venedig – Von bacari, ombra, chicheti und Spritz


* Beitrag enthält unbezahlte Werbung für Bars, Hotels und Museen in Venedig.*
Im letzten Blogbeitrag habe ich bereits von den bacari geschrieben, den kleinen Weinlokalen, in denen sich Venezianer mittags oder abends zu einem oder auch zwei Gläschen Wein, einer ombra, einfinden. Meist werden dazu auch ein paar chicheti genossen, herzhafte Kleinigkeiten wie ein Stückchen Frittata, ein Fleischbällchen, ein Crostino oder ein belegtes Stück Polenta.
Natürlich darf auch ein Spritz nicht fehlen, wenn man die Lagunenstadt kulinarisch kennen lernen möchte, denn das Trendgetränk, das auch wir Deutschen mittlerweile lieben, wurde in Venetien erfunden.
Bewegt man sich abseits der Touristenpfade, erfährt man nicht nur das wahre, authentische Venedig, sondern man findet auch solch kleinen Weinbars, in denen es regionalen Wein, typische cicheti und auch Spritz zu bodenständigen Preisen gibt.

Während unseres langen Wochenendes wohnten wir im Gästehaus „Ponte Chiodo“ im Stadtsechstel „Cannaregio“. Das Sechstel grenzt an den Bahnhof und das jüdische Ghetto und ist zum Übernachten absolut empfehlenswert. Unser Gästehaus lag total ruhig und von dort kamen wir sehr schnell zum Canal Grande und den Wasserbussen, aber auch in die andere Richtung an den Canale delle Navi, wo ebenfalls vaporetti, Wasserbusse, abfahren, beispielsweise zu den Inseln Murano und Burano.

Das Gästehaus „Ponte Chiodo“ verfügt über einen winzigen Garten und eine Terrasse, auf der man morgens frühstücken kann. Die Zimmer sind klassisch venezianisch/italienisch gestaltet und bieten alles, was man braucht: Klimaanlage, Haartrockner, Kühlschränkchen sowie Seife, Shampoo und Duschgel im Bad.
Das Frühstück ist für italienische Verhältnisse hervorragend. Es gibt Brötchen, Aufschnitt, Eier, Kuchen, Obst, Joghurt, Saft und einen hervorragenden Cappuccino mit Latteart – jeden Morgen hat man kunstvolle Ornamente im Milchschaum!
Dazu gibt es gratis Tipps des Inhabers, eine Karte, auf der er alles markiert und eine extra Liste mit guten bacari, Bars und Restaurants.
Generell muss ich sagen, dass ich selten solch herzliche und engagierte Gastgeber erlebt habe! Nicht nur der Besitzer, sondern auch sein Vertreter waren unfassbar aufmerksam, hilfsbereit und charmant. Man fühlte sich sofort willkommen und wohl. Solch eine persönliche Gästebetreuung kenne ich sonst nur von „airbnb“.

Direkt in unserer Straße, beziehungsweise einmal über eine Brücke, in der Calle Priuli, gibt es die Bar Antica Adelaide, die unsere Stammbar wurde. Dort bekommt man einen Aperol Spritz für sagenhafte 2 Euro und dazu leckere cicheti. Empfehlenswert ist die Frittata, aber auch das tortino ist lecker. Lediglich Kartoffel-Allergiker müssen Acht geben, wie meine Reisebegleitung leidvoll erfuhr – Kartoffeln werden gerne und reichlich verwendet.

Ein großartiger Tipp für eine sehr ruhig und versteckt liegende Bar kam von unserem Gastgeber. „Malvasia all´Adriatico Mar“ liegt in der Nähe der Scuola Grande San Rocco und wirkt auch von außen so unscheinbar, dass wir fast vorbei gelaufen wären. Die Suche lohnt jedoch!
Wir begegneten dort lustigerweise drei anderen Gästen aus unserer Pension und hatten sehr nette Stunden bei großartigem Wein, hervorragendem Essen und tollen Gesprächen. Die Besitzer sind aufmerksam und freundlich, gehen auf Wünsche ein und geben gerne Empfehlungen.
Wir futterten uns durch Crostini mit Ziegenkäse, Eier mit Salsa verde und einen gemischten Teller mit regionalen italienischen Köstlichkeiten. Darunter waren auch Hyazinthzwiebeln, die eine süditalienische Spezialität sind und meist sauer eingelegt werden. Aber auch „ubriaco“ (wörtlich übersetzt „betrunken“ ) war dabei, ein Käse mit Tresterhülle, ein himmlischer Parmesan, „sopressa“, eine typische Schweinesalami aus dem Veneto, zarter roher Schinken („prosciutto crudo“) und viele andere Leckereien. Wir waren im kulinarischen Himmel!
Alle Zutaten der Platte sowie deren Herkunft wurden uns aufgezählt, so dass wir genau wussten, welche Spezialität wir vor uns haben und aus welcher Region Italiens sie kommt.
Nachdem wir mehr als zwei Stunden nach Betreten des Lokals zahlten, bekamen wir zwei Espressi aufs Haus – wir hatten aber auch keine kleine Rechnung. Das Adriatico Mar ist nicht so günstig wie andere bacari, aber dafür bekommt man überdurchschnittlich gute Weine und großartiges, frisch zubereitetes Essen. Ein Besuch lohnt sich.

Noch ein Tipp für alle, die einmal mit einer Gondel fahren möchten, aber nicht das Touristenprogramm für mindestens 30-40 Euro pro Person wünschen. In der Nähe der Wasserbushaltestelle „Ca´ d´Oro“ gibt es eine Gondelfähre über den Canal Grande, den „Traghetto di Santa Sofia“ von Cannaregio nach San Polo. Man landet direkt beim Fischmarkt und zahlt für die kurze Überfahrt mit der Gondel 2 Euro. Auch nicht billig, aber dafür authentisch, denn auch Venezianer nutzen dieses Wassertaxi.

Generell kann ich nur empfehlen, nicht in der absoluten Hochsaison nach Venedig zu reisen. Es ist heiß, heiß und voll. Die Kreuzfahrtreisenden überschwemmen täglich die Stadt und vor allem das Sechstel San Marco sowie die Rialtobrücke.
Wenn ihr den Markusplatz sehen möchtet, geht sehr früh morgens oder abends nach 16 Uhr hin, dann sind die größten Massen noch nicht da oder schon wieder weg (und das Licht ist eh am schönsten zu diesen Zeiten).
Wer sowieso in den Dogenpalast will, dem seien auch kleine, verstecktere Museen ans Herz gelegt sowie das Kombi-Ticket für 24 Euro (allein der Dogenpalast kostet ca. 20 Euro). Wir haben noch den „Palazzo Mocenigo“ und das „Ca´Pesaro“ besucht. In ersterem erlebt man nicht nur ein „venezianisches Haus“ von innen, sondern kann auch antike Kleidung und Stoffe bewundern. Im „Ca´ Pesaro“, einem Palast aus dem 17. Jahrhundert, befindet sich eine Galerie mit Werken von Klimt, Chagall, Kandinsky, aber auch eine Sammlung asiatischer Waffen und anderer Objekte. Auch Werke der Biennalen werden dort ausgestellt.

Nicht weit von unserer Pension befindet sich das Ghetto. Dieser Stadtteil ist sehr ruhig und es gibt einige schöne Plätze mit netten Restaurants, wo man den Abend verbringen kann. Auch an der nahen „Fondamenta Misericordia“ finden sich viele Bars und Restaurants, in denen man auch draußen am Kanal sitzen kann. Abends sind dort viele junge Venezianer unterwegs, generell ist es in diesem Stadtteil nicht so überlaufen.

Zum Schluss möchte ich euch noch ein weiteres typisch venezianisches Getränk ans Herz legen – vor allem, wenn ihr es noch nicht kennt: den „Bellini“. Erfunden wurde das Getränk aus Prosecco und weißem Pfirsichpüree in „Henry´s Bar“ nahe des Markusplatzes. Dort haben wir den ersten Bellini unseres Lebens getrunken. Empfehlen kann ich das nur, wenn man Lust auf das besondere Erlebnis hat – und den Geldbeutel, um dieses auch zu bezahlen. Wir haben schlappe 21 Euro dafür hingelegt und es uns als besonderes „Event“ gegönnt, um die Kultbar einmal erlebt zu haben. Sicher gibt es den leckeren Cocktail auch zu bürgerlichen Preisen.

Ich hoffe, ich konnte euch Lust auf Venedig machen und euch noch ein paar Tipps geben, die ihr noch nicht kanntet. Mich verzaubert diese Stadt jedes Mal aufs Neue – und ich war nun schon fünf mal dort.
Wo auch immer ihr dieses Jahr Urlaub macht (und sei es nur auf Balkonien) – habt genussvolle Tage!
Eure Judith

 

 

Gästehaus Hotel Ponte Chiodo
Cannaregio 3749
www.pontechiodo.it

All´Adriatico Mar
Calle Crosera Dorsoduro 3771, Ponte Vinanti
www.adriaticomar.com

Bar – Osteria Antica Adelaide
Calle Priuli 3728
https://antica-adelaide.eatbu.com/




Venezianisch inspiriert: Diverse Crostini (Cicheti)


(Beitrag enthält unbezahlte Werbung)
Anfang August habe ich ein wunderschönes langes Wochenende in meiner Traumstadt Venedig verbracht. Ein paar Tipps und Adressen für die Lagunenstadt möchte ich euch demnächst auch noch geben. Heute gibt es aber zuerst mal venezianisch inspirierte Crostini.

In Venedig gibt es die Tradition der „ombra“. Man geht mittags oder am frühen Abend in kleine Weinbars und trinkt dort ein Gläschen, die „ombra“. Dazu gibt es allerlei Kleinigkeiten auf die Hand, wie etwa Crostini (geröstete und herzhaft belegte Brotscheiben), Frittiertes, Fleischbällchen, belegte Polentascheiben, und und und.

Der Name „ombra“ bedeutet wörtlich übersetzt „Schatten“. Eine Geschichte besagt, dass Weinhändler aus Apulien mit ihren Fässern einfachen Weins nach Venedig kamen und ihn direkt auf dem Markusplatz ans Volk verkauften. Um den Wein kühl zu halten, folgten sie dem Schatten des großen Campanile, des Turms am Markusplatz. Der Name blieb, auch als die Weinverkäufer später in einfache Kneipen zogen, die nach dem griechischen Weingott Bacchus „bacari“ genannt werden.

Katrin und ich haben in Venedig viele dieser „bacari“ gesehen und auch einige besucht. Abseits der Touristenströme bekommt man dort authentische Snacks und einfache aber gute Weine für wenig Geld. Unser Favorit in der Vitrine unserer Stammbar war die „Frittata“, ein Stück Gemüseomelett. Aber die Crostini in einer von unserem Gastgeber empfohlenen Bar waren großartig und spätestens da wusste ich, was ich mit meiner Portion geräucherter Clara anstelle. Der geräucherte African Catfish stammt aus der Stadtfarm, von der ich hier bereits berichtet habe, und schmeckt wirklich köstlich. Für das Belegen solcher Crostini eignet er sich hervorragend. Und Crostini selbst sind ja perfekte Snacks zum Aperitif oder auch ein leichtes sommerliches Abendessen – natürlich mit einem Gläschen Wein.

Die Crostini kann man belegen, wie man möchte und seiner Kreativität freien Lauf lassen. Folgende Zusammenstellung ist also eher ein Vorschlag. Die Kombinationen waren jedenfalls alle sehr, sehr lecker!

Für 2-4 Personen:
1 Baguette
Ricotta
Harter Ziegenkäse
1 kleiner Apfel
1 runde Pflaume
Einige Walnüsse
Geräucherter Catfish (alternativ Forelle)
Radieschen
Kresse
Kapern
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Die Baguette schräg in Scheiben schneiden und jede Scheibe (im Toaster) etwas anrösten. TIPP: Wer mag, reibt die gerösteten Scheiben mit einer halbierten Knoblauchzehe ab!
Die Brotscheiben nach Geschmack mit etwas Ricotta bestreichen und belegen.
Ich habe kombiniert:

  • Ricotta, Ziegenhartkäse, Apfel oder Pflaume und Walnüsse
  • Ricotta, Radieschenscheiben, geräucherter Fisch, Kresse und Pfeffer
  • Ricotta, geräucherter Fisch, Kapern und Pfeffer
  • Ricotta, Radieschen, Apfel und Kresse

Man kann natürlich auch eine Fischcreme herstellen, indem man den Räucherfisch zerdrückt und mit Pfeffer, vielleicht etwas Chili würzt und mit Ricotta vermischt.
Klassische Beläge für Crostini sind auch: Salami, Schinken, Sopressa, diverse Käsesorten, etc.

Erlaubt ist, was schmeckt und dem Auge gefällt! =)

Ich wünsche euch viel Spaß beim „Basteln“ eurer Cicheti und hoffe, sie zaubern euch ein bisschen Urlaubsstimmung herbei!
Habt ein genussvolles Wochenende,
eure Judith

 

GRATIS E-BOOK!
Das Fischcurry mit Clara aus der Stadtfarm ist übrigens mein Beitrag zu einem gratis E-Book gewesen, das ihr hier herunterladen könnt!
Viele Bloggerkollegen und auch Mitbarbeiter der Stadtfarm haben Rezepte beigesteuert und ich finde, das Fischkochbuch ist wirklich klasse geworden! =)