Gelber Anis-Hefezopf mit Kurkuma

Dieser leuchtende Hefezopf ist mein „Ich bin zurück“-Lebenszeichen. Entschuldigt meine lange Abwesenheit hier. Meine arme Naschkatze musste ganz schön darben, aber diese Abmagerungskur ist nun vorbei!
Sicher habt ihr euch schon gewundert, warum ich so lange nichts gebloggt habe. Zumindest hoffe ich, dass es euch aufgefallen ist und euch Naschkatzes Küchenglück gefehlt hat! Der Grund war mein Buchprojekt, das sich als wahre Mammutaufgabe entpuppte. Mehr als drei Monate verbrachte ich jede freie Minute am Schreibtisch. Freizeit, Sport und natürlich auch meine geliebte Küche lagen brach und wenn ich diese Monate nicht so heftig durchgearbeitet hätte, wäre das Buch heute noch nicht fertig.

Trotz aller Arbeit und Mühen hat es sehr viel Spaß gemacht, das Buch zu übersetzen und ich muss sagen, ich bin ein bisschen stolz, dass ich diese Herausforderung bewältigt habe. Da merkt man mal wieder, wie viel Disziplin und Wille in einem steckt, wenn man sie wirklich braucht. Da ich meiner Meinung nach manchmal ein recht fauler Mensch mit für meinen Geschmack zu wenig Selbstdisziplin bin, war das eine tolle Erfahrung. =)

Das ca. 500 Seiten starke Buch wird in meiner deutschen Übersetzung im September bei Callwey erscheinen. Darin findet man eine unfassbar große Sammlung von Rezepten aus Osterien (Gaststätten, Wirtschaften) in ganz Italien. Sowohl Klassiker als auch unbekannte und seltene Gerichte oder Zutaten sind dabei und alles steht im Zeichen von Slow Food, denn das ursprünglich italienische Buch wurde von Slow Food Editore zusammen gestellt.

Nachdem ich mich nun monatelang durch die gesamte italienische Küche getippt habe, wird es Zeit für etwas Eigenes! Also nutzte ich den ruhigen Sonntag für einen Sonntagskuchen. Da es heute draußen sehr bedeckt ist, habe ich mir die Maisonne ins Haus geholt und den Hefezopf mit Kurkuma zu einer strahlenden Erscheinung gemacht.

Wer keine Lust hat, einen Zopf zu flechten – oder sich aufgrund mangelnder Geschicklichkeit beim Basteln nicht traut – der kann den Teig auch ganz simpel in eine Kastenform legen und als Stute backen. Und wer Anissamen nicht mag, nimmt ein Gewürz seiner Wahl oder ganz klassisch Rosinen oder auch Schokostückchen statt der hier verwendeten Gewürze.

Für 1 Zopf/ 1 Kastenform
400 g Dinkelmehl
1 Prise Salz
60 g Zucker
2 Eier
60 g weiche Butter
1 gestr. EL Kurkumapulver
100 ml lauwarme Milch oder Pflanzendrink
1 Päckchen Trockenhefe
1–2 EL Anissamen

1 EL Zucker, die Milch und die Hefe in einer kleinen Schüssel verrühren und kurz stehen lassen.
1 EL Zucker mit den Anissamen in einem Mörser etwas zerstoßen, um die Samen aufzubrechen und das Aroma freizusetzen. Dann die Samen in die Hefemischung geben, damit sie etwas Feuchtigkeit aufnehmen.
Mehl, Salz und Zucker in eine Schüssel geben und vermischen. Eine Mulde in die Mitte drücken und die Eier, die Milch und die Hefemischung hineingeben. Alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und in einer mit einem feuchten Küchenhandtuch bedeckten Schüssel 45 Minuten gehen lassen. Den Teig dann noch einmal kurz kneten und in 4 oder 6 Stücke teilen. Die Stücke zu Strängen rollen und beliebig zu einem Zopf flechten (alternativ den Teig in eine Kastenform legen). Den Zopf in auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und noch einmal 15 Minuten gehen lassen, in dieser Zeit den Ofen auf 180 °C vorheizen. Den Kuchen 30–40 Minuten backen, bis er goldbraun ist. Im Zweifel den Kuchen herausnehmen, umdrehen (natürlich mit Topflappen oder dickem Tuch) und auf die Unterseite klopfen. Wenn der Laib hohl klingt, ist er fertig.

Auch wenn ich vom kommerziellen Aspekt des Tages nichts halte, möchte ich an dieser Stelle doch allen Müttern einen frohen Muttertag und – nachträglich – allen Vätern einen frohen Vatertag wünschen! Ich hoffe, ihr habt einen feinen Kuchen gebacken bekommen oder konntet eure Familie mit einem verwöhnen – vor allem aber mit euren Lieben einen schönen Tag verleben!
Habt ein genussvolles Restwochenende!
Eure Judith

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