♥ Blogevent ♥ Verloren und rekonstruiert: Oma Lisas „Schneebällchen“-Rezept

SchneebällchenWie ich schon erzählt habe, ist meine Oma Lisa leider viel zu früh gestorben und konnte ihr großes Wissen übers Kochen und Backen sowie ihre wunderbaren Rezepte nicht mehr an mich weiter geben. Aber ich erinnere mich noch, dass wir in meiner Kindheit jeden Sonntag bei ihr zu Mittag gegessen haben. Sie wohnte im Nachbardorf und so war das ein Katzensprung zum absoluten Sonntagsgenuss. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich ihre kleine Küche vor mir mit dem Tisch in der Ecke, wo sie uns butterzartes Gulasch mit Ringelnudeln vorsetzte, ihr krosses Hähnchen mit Brätfüllung und…ihre Kartoffelknödel aus gekochten Kartoffeln, die wir immer nur „Schneebällchen“ genannt haben. Wie alle anderen, so hat sie auch dieses Rezept mit ins Grab genommen.

Doch was tut man nicht alles für den Geschmack von Früher? Wir wälzten Rezepte und begannen vor vielen Jahren zu experimentieren. Wir bereiten diese Schneebällchen immer nur einmal im Jahr zu, nämlich an Heiligabend. Da werden dann drei Kilo Kartoffeln gekocht, geschält und zu Teig verarbeitet, den mein Pa mit seinen großen Händen knetet und dann Knödel daraus formt. Es dauerte somit einige Jahre, bis wir das perfekte Mengenverhältnis heraus fanden und die Knödel schmeckten wie bei Oma.

Schneebällchen2Auch heute noch sind die Schneebällchen unser Weihnachtsfestmahl und sie begleiten das alljährliche Hähnchen aus dem Bräter mit Knoblauch und Zwiebeln. Wir machen immer eine große Menge, so dass wir einige Tüten Schneebällchen einfrieren können und so das ganze Jahr über in diesen Genuss kommen. Denn auch aufgetaut, halbiert und in der Pfanne kross angebraten sind sie himmlisch lecker.
Hier also kommt das Rezept von Oma Lisas „Schneebällchen“.

Für ca. 12 Knödel:

1 kg gekochte mehlige Kartoffeln
(sie müssen geschält 1 kg ergeben!)
125 g Mehl
2 Eier (M)
3 TL Salz
1 TL getrockneter Majoran
Muskatnuss

Die Kartoffeln am besten am Vortag kochen. Schälen, abwiegen und mit der Küchenmaschine mit feiner Reibscheibe durchpressen. Die Kartoffelmasse mit allen anderen Zutaten mischen und dann am besten mit den Händen zu einem homogenen Teig verrühren. Mit sauberen und ganz leicht angefeuchteten Händen Knödel gewünschter Größe formen und auf leicht bemehlte Platten oder ein Backblech legen.
In einem großen Topf mit Deckel viel Wasser zum Kochen bringen. Dann den Deckel abnehmen, drei bis fünf Knödel hineingleiten lassen und darauf achten, dass das Wasser nicht sprudelnd kocht, sondern nur leicht siedet, aber auch nicht aufhört zu kochen.
(Wenn die kühlen Knödel ins heiße Wasser kommen, eventuell den Herd etwas höher stellen und dann wieder niedriger.)
Die Knödel garen am Topfboden und steigen an die Oberfläche, wenn sie fertig sind. Man kann sie noch kurz oben ziehen lassen und sie dann mit einer Schaumkelle heraus holen.
Heiß servieren oder im Backofen warm halten, bis alle Knödel gekocht sind.[nurkochen]

Schneebällchen1Ich hoffe, ihr hattet wundervolle, entspannte und genussreiche Weihnachtstage! Was gab es bei euch Leckeres zu essen? Habt ihr auch ein traditionelles Festessen, das es alle Jahre wieder gibt?
Habt eine gute und genussvolle Zeit,
eure Judith

Schneebällchen3

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6 Gedanken zu „♥ Blogevent ♥ Verloren und rekonstruiert: Oma Lisas „Schneebällchen“-Rezept

  1. Lilli Buttmann

    Also, es ist doch supereinfach: die durchgedrehten Kartoffeln in eine Schüssel geben und optisch ein Kreuz drauf malen. Dann ein Viertel der Masse ausheben und mit Mehl füllen. Dann hat man exakt die Menge Mehl, die man braucht. Dann alles weitere wie bisher verarbeiten. Gelingt mit vorwiegend festkochenden Kartoffel immer, außer mit neuen Kartoffeln.

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    1. Naschkatze Artikelautor

      Liebe Lilli, das ist eine interessante Technik, die kannte ich so noch nicht. Werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren. :) Wir haben mittlerweile auch so eine gute Menge Mehl herausgefunden, die wir jedesmal abwiegen und meist müssen wir minimal zufügen oder ein wenig davon weglassen – je nachdem, wie feucht die Kartoffeln sind. GLG

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  2. ELKE KRETZLER

    Hallo,
    Meine Mama hat immer Schneebällchen mit Mayoran gemacht. Leidet habe ich das Rezept nicht von Ihr. Ich kann Sie leider nicht mehr Fragen, denn Sie ist tot.
    Hat jemand ein gutes Rezept für mich, für Schneebällchen?
    Das wäre schön.
    LG Elke

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    1. Naschkatze Artikelautor

      Liebe Elke, da geht es dir ja wie uns. Wir haben auch lange gebraucht, bis wir den Geschmack von Omas Schneebällchen wieder rekonstruiert hatten. Vielleicht ist unser Rezept ja ähnlich wie das deiner Ma? Dann freue ich mich, wenn du sie mal ausprobierst! =) Ganz liebe Grüße, Judith

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  3. Ruth Holtz

    Was gibt es bei uns:
    An Heiligabend immer mittags Hühnersuppe mitnGemüse/Reis-Einlage und abends dann Geflügelsalat mit Ananas, Champignon und hartgekochten Eiern. Außerdem noch Krabbensalat und später eventuell eine Käseplatte. Und absolut unverzichtbar: eine Schüssel voller Litschis.
    Am ersten Feiertag wird variiert, dieses Jahr gab es Wildschweinegulasch in einer Schokoladen-Rosmarinsoße (ital. Rezept) Knödel und Rotkraut mit Maroni. Alles sehr lecker!
    Grüße von Ruth

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    1. Naschkatze Artikelautor

      Das klingt ja phantastisch! Vielleicht solltest du mal einen Gastbeitrag schreiben, wenn du solch köstlichen Rezepte kennst! ;) Ich hoffe, eure Weihnachtstage waren auch neben dem tollen Essen sehr schön und ihr kommt gut in ein gesundes und glückliches Jahr 2016! Liebe Grüße!

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