Kulinarische Abenteuer in den USA_Teil 4_Kalifornien II


Außerhalb LA bekam ich auf dem Highway 1 einen ersten Eindruck von der Schönheit der kalifornischen Küste. Sanfte Hügel winden sich entlang des Ozeans, der sich am ersten Roadtrip- Tag unter einem fast wolkenlosen Himmel ins Unendliche ausbreitete. Am Straßenrand wechselten Palmen mit grünen Wiesen, rauere Felsen mit feinsandigen kleinen Stränden. Nur noch ein Cabrio und während des Fahrens der Geruch von Meer fehlten mir zum perfekten Glück.

Highway 1 (2)In Pismo Beach entdeckte ich am Straßenrand „Old West Cinnamon Rolls“ und marschierte kurzentschlossen hinein. Eine vielfältige Auswahl an Zimtschnecken oder besser –rollen wartete in einem Vitrinenschrank: klassische nur mit Zimt, welche mit Walnüssen, mit Pecannüssen, mit Nüssen und Rosinen, mit Streuseln,… Etwas überfordert entschied ich mich am Ende für die Ur- Version Zimt. Meine Wahl wurde sogar kurz heiß gemacht (wie es in Amerika oft der Fall ist, auch bei Sandwiches oder Scones) und dann genoss ich meine erste amerikanische Zimtrolle aus weichem Hefeteig und herrlich zimtig- süßer Zuckerfüllung. Delicious!

Cinnamon RollsIn Morro Bay machte ich eine Pause und bummelte eine Straße hinunter bis zum Meer. Dabei entdeckte ich The Rock, eine kleine Espresso- Bar, die sich gutem Kaffee verschrieben hat. Sie wirbt sogar mit einem der besten Kaffees der Vereinigten Staaten.
Der Hauskaffee, den ich bestellte, war auch in der Tat sehr gut, brauchte keine Milch, war stark und aromatisch und brachte meinen Koffeinspiegel wieder auf ein vernünftiges Maß.

The Rock Espresso BarNach der ersten Übernachtung in San Simeon ging es gleich nach dem Aufstehen, einem Frühstücks- Apfel und leider ohne Kaffee weiter Richtung Norden. Ein paar Meilen weiter liegt nämlich auf einer Hügelspitze hoch über dem Meer ein schlossartiges Anwesen: Hearst Castle.
Es wurde in den 20er Jahren von dem Zeitungsverleger Hearst erbaut, der im Laufe der Jahre aus dem einfachen Familienlandgut einen prächtigen und luxuriösen Palast werden ließ, der verschiedene europäische Baustile in sich verbindet und mit originalen Bauelementen und Antiquitäten aus Europa ausgestattet wurde, die Hearst sammelte.

Hearst CastleMan kann dort verschiedene Führungen durch das Schloss und das Grundstück machen und die lohnen sich auf jeden Fall! Man bekommt Einblick in eine märchenhafte Welt des Luxus, in der sich die Augen nicht satt sehen können.
Von diesem beeindruckenden Ort aus fuhr ich weiter die Küste entlang…

Highway & Pismo BeachMeine zweite Übernachtungs- Station des Roadtrips war Monterey, eine nette Kleinstadt, von der ich jedoch leider nicht sehr viel sah, weil es fast meinen ganzen Aufenthalt in Strömen regnete.
Ich ruhte also aus, nutzte Regenpausen für kleinere Spaziergänge und eine große Sintflut für die Suche nach dem Fishwife in Pacific Grove. Der Tipp einer kalifornien- erfahrenen Freundin war Gold wert, denn das Restaurant war zwar etwas abgelegen in einer ruhigen Straße am Rande eines – wunderschönen und pittoresken – Wohngebietes, aber dafür nicht so furchtbar touristisch, wie es am Hafen der Fall war.

MontereyDie thematisch dekorierten Räumlichkeiten waren schlicht aber ansprechend und das Personal freundlich. Die Karte machte die Auswahl schwer, denn alles klang lecker. Ich entschied mich für einen kleinen Salat als Vorspeise und einen Fisch als Hauptgang, der aromatisch mariniert und gegrillt war und auf einem Bett aus roten Bohnen und einer knusprigen Maistortilla lag, dazu gab es eine Art Pesto und knackigen Broccoli.

Fish wife Monterey (1)Es war köstlich und ich überaus froh, dass ich mich auf die Suche nach diesem Tipp gemacht hatte!
Und obwohl ich satt war, musste ein Nachtisch her, denn Lisa hatte mir als Dessert den Key Lime Pie sehr ans Herz gelegt und das zu Recht! Eine herrlich frische Limettencreme auf knusprigem Mürbteigboden wurde getoppt von einer cremig- sahnigen Decke und bildete mit Gaumenfeuerwerk den Schlusstakt eines der besten Essen, das ich in den USA hatte.

Fish wife Monterey (2)Von Monterey aus fuhr ich mit nur kleinen Pausen direkt weiter nach San Francisco, um endlich meine Freundin wieder zu sehen und eine Woche bei ihr und ihrer Familie zu verbringen. Die dortigen Erlebnisse gibt es zu lesen in den kulinarischen Abenteuern in den USA, Teil 5, Kalifornien III… =)

Bis dahin wünsche ich euch eine genussreiche Zeit, bewahrt euch euer Fernweh und euren Abenteuergeist!
eure Judith